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Abrechnung nach deutschem EM-Debakel: "Es ist dramatisch"

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Knallharte Abrechnung nach EM-Aus

Die deutschen Wasserballer sind an einem Tiefpunkt angelangt. Der Bundestrainer der Frauen fällt ein hartes Urteil.
Karsten Seehafer geht mit den deutschen Wasserball-Männern hart ins Gericht
Karsten Seehafer geht mit den deutschen Wasserball-Männern hart ins Gericht
© IMAGO/camera4+
Die deutschen Wasserballer sind an einem Tiefpunkt angelangt. Der Bundestrainer der Frauen fällt ein hartes Urteil.

Die deutschen Männer-Wasserballer haben erstmals auf dem sportlichen Weg das Ticket für die Europameisterschaft verpasst - und müssen dafür harte Kritik von Frauen-Bundestrainer Karsten Seehafer einstecken.

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„Es ist dramatisch und in diesem Ausmaß nicht vorstellbar gewesen. Es ist leider eine Fortsetzung der Fehlentscheidungen der letzten Jahre“, sagte der 55-Jährige im Gespräch mit SPORT1.

„Ich glaube, dass man nicht mit den besten Spielern zum Qualifikationsturnier gefahren ist. Man hat der U20, die jetzt eine Weltmeisterschaft hat, eine Vorbereitung gegönnt und die besten Spieler nicht nach oben gezogen. Ich hätte die mit in die Türkei genommen, wenn ich verantwortlich gewesen wäre“, erklärt Seehafer, der auch die Ernennung von Milos Sekulic als Bundestrainer der Herren für diskutabel hält.

„Die Personalie Sekulic ist von Anfang an kritisch gewesen. Der Bundestrainer hat nicht die Rückendeckung der Vereine gehabt“, erinnert sich Seehafer an die Situation im Dezember 2022, als der gebürtige Serbe als Bundestrainer vorgestellt wurde. Die Mehrheit der Vereine habe gesagt: „‚Das passt nicht.‘“

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Neuer Bundestrainer? „Es wäre meine Empfehlung, sich umzuhören“

„Am Anfang hatte er die Rückendeckung von Spielern, vielleicht hat der Verband aus dem Grund nichts getan“, vermutete Seehafer, der außerdem hervorhob, das Sekulic schon 2014 als Bundestrainer der Frauen die EM-Qualifikation verpasste. Zudem habe er damals „verbrannte Erde hinterlassen“.

„Es ist kein Untergang der Sportart, aber die größte Krise im Herren-Wasserball“, schätzte Seehafer die aktuelle Lage ein. Die von ihm betreute Frauen-Nationalmannschaft sicherte sich erst kürzlich das EM-Ticket, große Sorgen gibt es deswegen derzeit nur bei den Herren.

„Es wäre meine Empfehlung, sich umzuhören, was die Aktiven und die Vereine sagen“, erklärte Seehafer auf die Frage, ob der DSV einen neuen Trainer für die Herren suchen müsse.

Seehafer ist eine echte Institution im deutschen Wasserball. Über 20 Jahre war er Trainer bei Waspo 98 Hannover und gewann mit dem Traditionsklub in dieser Zeit 16 Titel.