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Michael Schumacher? "Irgendwann wurde er laut"

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Schumacher „hat mir Tipps gegeben“

Smudo, Frontmann bei Fanta 4, ist neben seiner Musiker-Karriere auch als Rennfahrer aktiv - und spricht vor dem 24-Stunden-Rennen am Nürburgring unter anderem über seine Liebe zum Motorsport sowie Tipps von Michael Schumacher.
Smudo (r.) hier mit Julia Klöckner beim Rennen am Nürburgring
Smudo (r.) hier mit Julia Klöckner beim Rennen am Nürburgring
© IMAGO/Hoch Zwei
Smudo, Frontmann bei Fanta 4, ist neben seiner Musiker-Karriere auch als Rennfahrer aktiv - und spricht vor dem 24-Stunden-Rennen am Nürburgring unter anderem über seine Liebe zum Motorsport sowie Tipps von Michael Schumacher.

Berühmt geworden ist er durch die Musik und als Frontmann der deutschen Hip-Hop-Gruppe „Die Fantastischen Vier“ - doch Michael Schmidt, den man eher unter seinem Künstlernamen Smudo kennt, ist abseits seiner Leidenschaft für Musik auch begeisterter Motorsport-Fan und Rennfahrer.

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Seit mittlerweile über 20 Jahren fährt er beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring für das Motorsportteam Four Motors um Teamchef Tom von Löwis.

Vor dem Start des Klassikers am Samstag (16.00 Uhr) verrät er im Interview mit SPORT1, wie er zum Motorsport kam, und schwelgt in Erinnerungen an gemeinsame Fahrten mit Michael Schumacher, der ihm sogar einige Tipps mit auf den Weg gab.

Schumacher „ist eine Legende“

SPORT1: Viele kennen Sie von der Bühne – aber Sie sind auch begeisterter Rennfahrer. Wie kam es dazu?

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Smudo: Angefangen hat es in den 90ern mit dem PC-Spiel „Grand Prix Legends“. Ich war total fasziniert von den Alu-Zigarren der 60er, dem Sound, den Curbs, diesen Naturstrecken. Dann hab ich mich richtig reingefuchst: Hab ein Buch über Fahrdynamik gelesen, am Simulator trainiert. Irgendwann wollte ich das alles in Echt erleben und habe eine Formel-Schule auf dem Nürburgring besucht. Mein Instruktor hat mir die Nordschleife gezeigt – das war die Initialzündung. Überhaupt: Schon als Kind war ich Formel-1-Fan. Sonntagnachmittage mit Opa und Papa vor dem Fernseher, Kaffee, Kuchen oder Eis mit Sahne – das war die Kulisse, während im Hintergrund Niki Lauda oder Ayrton Senna fuhren. Später dann Michael Schumacher. Und als Schumi dominant wurde, war ich voll drin. Er ist eine Legende. Sein Schicksal hat mich tief bewegt.

Schumacher? „Diese Begegnung werde ich nie vergessen“

SPORT1: Haben Sie Schumacher auch persönlich kennengelernt?

Smudo: Ja, ich habe ihn in Maranello für eine Fotostory getroffen, durfte sogar mit ihm im Maserati seines damaligen Teamchefs Jean Todt auf die Strecke in Fiorano. Er fuhr zuerst, dann ich. Irgendwann wurde er laut: „Langsam, langsam!“ Aber grundsätzlich war er total locker und hat mir gute Tipps gegeben. Einer lautete: „Alles filmen, um die eigene Leistung analysieren zu können.“ Das war noch vor der GoPro-Zeit. Diese Begegnung werde ich nie vergessen.

SPORT1: Bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring treten Sie 2025 wieder mit Ihrem eigenen Team Four Motors an. Was macht die Nordschleife so besonders?

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Smudo: Sie ist die letzte überlebende Dinosaurier-Rennstrecke. Eröffnet 1927, ohne Auslaufzonen, einfach brutal. Sie ist der Elvis Presley der Motorsportwelt – Kult, legendär, lebt aber noch. Kein Ort hat so viel Geschichte und Emotion. Früher war Motorsport ein Tummelplatz für Adlige und Spinner mit Benzin im Blut. Die Nordschleife ist das letzte Überbleibsel aus dieser Zeit. Allein das 24-Stunden-Rennen ist ein globales Event. Ich habe befürchtet, die Strecke geht im Investorenwahnsinn verloren. Aber durch Internet und Social Media hat sie eher Kultstatus gewonnen.

„Der roch nach Pommesbude“

SPORT1: In welchem Auto gehen Sie dieses Jahr an den Start?

Smudo: Mein Teampartner Tom von Löwis und ich fahren wieder mit dem Porsche 911 GT3 Cup in der Klasse für alternative Treibstoffe. Tom ist ein ehemaliger DTM-Fahrer, der wieder einsteigen wollte. 1999 oder 2000 sind wir gemeinsam im Beetle-Cup gestartet. 2003 hat Tom dann ein eigenes Team gegründet – das war der Start von Four Motors.

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SPORT1: Nachhaltigkeit ist Ihr Markenzeichen. Warum?

Smudo: Wir wollten etwas Eigenes machen, etwas mit Sinn. Unser erstes Auto war ein Beetle mit Rapsöl im Tank und Biofaser-Spoiler. Der roch nach Pommesbude. Heute setzen wir viele Technologien ein, um zu zeigen: Motorsport muss nicht schmutzig sein. Man kann auch nachhaltig schnell fahren. Gerade jetzt zum 24h-Rennen erproben wir im Cup für Porsche Motorsport und Bcomp Leichtbauteile aus grau eingefärbten Naturfasern, die sogar straßentauglich sind. Plus reraffinierte Schmierstoffe, Rennreifen mit 40 Prozent nachhaltigen Komponenten, Recycling-Felgen und E20 Kraftstoff – all das könnte schon morgen im Verkehr sein.

„Der Nürburgring könnte mit gutem Beispiel vorangehen“

SPORT1: Inwiefern setzen Sie damit auch ein Zeichen für die Mobilität von morgen?

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Smudo: Früher waren wir die Exoten. Heute fahren wir mit E20 – 20 Prozent Bioanteil. Wenn man das auf ganz Europa hochrechnet: 250 Millionen Verbrenner könnten so 20 Prozent CO2 sparen. Warum macht man das nicht? Elektrifizierung ist nicht der einzige Weg. Motorsport kann und muss Innovation zeigen. Der Nürburgring könnte mit gutem Beispiel vorangehen.

SPORT1: Was ist aufregender: Bühne oder Startaufstellung?

Smudo: Die letzten Meter im Grid vor dem Start, das ist Adrenalin pur. Die Bühne ist routinierter – aber auch da kommt dieser Dopamin-Kick. Ich liebe beides – Musik und Motorsport.