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Ralf Schumacher warnt Neffen Mick: "Ich halte es persönlich nicht für gut"

„Gefährlich”: Ralf Schumacher warnt

Mick Schumacher könnte zukünftig fest in die IndyCar-Serie wechseln. Sein Onkel Ralf Schumacher rät ihm jedoch von diesem Schritt ab.
Alpine gewinnt die 6 Stunden von Fuji. Charles Milesi, Ferdinand Habsburg und Paul-Loup Chatin verweisen den Peugeot 9X8 Nr. 93 auf Rang zwei.
Mick Schumacher könnte zukünftig fest in die IndyCar-Serie wechseln. Sein Onkel Ralf Schumacher rät ihm jedoch von diesem Schritt ab.

Mick Schumacher sucht sein Glück in den USA: Am 13. Oktober testet der 26-Jährige erstmals für das IndyCar-Team Rahal Letterman Lanigan in Indianapolis. Es ist die ersehnte Rückkehr in einen Formelsport-Boliden – und vielleicht ein Türöffner zurück in die Formel 1. Doch Onkel Ralf Schumacher sieht den Schritt kritisch und findet deutliche Worte.

Im Podcast Backstage Boxengasse erklärt der sechsmalige Grand-Prix-Sieger: „Ich persönlich verstehe das nicht so ganz, weil ich glaube, dass er da, wo er jetzt ist (Alpine in der WEC; Anm. d. Red.), super aufgehoben ist und auch eine tolle Zukunft haben kann.“

Ralf Schumacher: Es sind viele schlimme Unfälle passiert"

Vor allem die Ovalrennen machen Ralf große Sorgen: „Bei IndyCar, speziell was die Ovale betrifft, bin ich skeptisch. Vielleicht hängt das auch mit meiner eigenen Erfahrung in der Formel 1 zusammen. Ich hatte da ein Ovalrennen, und das war nicht ohne. Ich finde es einfach zu gefährlich. Es sind viele schlimme Unfälle passiert. Deshalb halte ich es persönlich nicht für gut.“

Ralf weiß, wovon er spricht. 2004 krachte er selbst in Indianapolis nach einem Reifenschaden im Williams schwer in die Mauer, zog sich einen Schädelbasisbruch zu. Nur ein Jahr später verunfallte er dort erneut – diesmal im Toyota. „Einen guten Ex-Teamkollege von mir, Robert Wickens, hat es dort auch erwischt. Er fährt heute wieder, ist aber querschnittsgelähmt. Klar, je höher der Speed, desto gefährlicher ist es.“

Neben dem Risiko sieht Ralf Schumacher auch sportliche Hürden: „Die IndyCar-Leute kommen in der Regel nicht so einfach Richtung Formel 1. Die Tests, die es bisher gab, waren nicht von Erfolg gekrönt. Das Niveau ist hoch, ähnlich wie in Japan. Einfach wird es in Amerika also nicht. Das bedeutet zusätzlichen Druck, den man sich vielleicht nicht machen muss.“

Ralf Schumacher würde sich wehren, wenn Mick sein Sohn wäre

Den Vergleich zu seinem Sohn David zieht er ebenfalls: „Ich verstehe Micks Emotionen. Aber wenn es David wäre, würde ich mich dagegen wehren. Einfach, weil es mir zu gefährlich wäre.“

Ein kleiner Pluspunkt bleibt: „Mick ist ja sehr gern in Amerika und wäre ein Stück näher an seiner Schwester. Das spricht dafür, aber der Gedanke, ‚mit 360 km/h im Schnitt im Oval und Berührung mit freistehenden Rädern zu fahren‘, leuchtet mir nicht so ganz ein.“

Mick Schumacher selbst dürfte die Warnungen seines Onkels gehört haben – trotzdem ist der Test in Indianapolis ein entscheidender Schritt für ihn. Der Alpine-WEC-Pilot hat in diesem Jahr zwei Podestplätze eingefahren. Mit der IndyCar könnte sich nun eine neue Chance auftun – vielleicht sogar der lange erhoffte Weg zurück in die Formel 1.