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Formel 1: Hamilton plötzlich Verstappen-Jäger?

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Formel 1: Hamilton plötzlich Verstappen-Jäger?

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Hamilton plötzlich Verstappen-Jäger?

Lewis Hamilton stößt das Tor zum Vizetitel in der Fahrer-WM wieder weit auf. Mercedes mausert sich im Saisonendspurt immer mehr zum Red-Bull-Herausforderer.
Lewis Hamilton mausert sich plötzlich wieder zum ersten Red-Bull-Jäger
Lewis Hamilton mausert sich plötzlich wieder zum ersten Red-Bull-Jäger
© IMAGO/PanoramiC
Lewis Hamilton stößt das Tor zum Vizetitel in der Fahrer-WM wieder weit auf. Mercedes mausert sich im Saisonendspurt immer mehr zum Red-Bull-Herausforderer.

Dieses Ergebnis bringt den Vizetitel für Lewis Hamilton wieder in greifbare Nähe: Durch Sergio Peréz‘ Ausfall nach Startcrash beim Mexiko GP und seinen zweiten Platz hinter Sieger Max Verstappen verkürzt Hamilton den Rückstand auf den Mexikaner in der Fahrer-WM. Im letzten Umlauf dreht der Mercedes-Star am Sonntag sogar noch die schnellste Rennrunde, sackt auch den Extrapunkt dafür ein und liegt drei Rennen vor Schluss nur noch 20 Zähler hinter Peréz.

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Was den Rekordweltmeister aber noch viel mehr freut: Die Formkurve bei Mercedes stimmt - nicht nur in Bezug auf Peréz, sondern vor allem mit Blick nach 2024. Vergessen ist durch Rang zwei in Mexiko auch die Disqualifikation vor einer Woche in Austin, als Hamilton auf der Strecke ebenfalls Zweiter wurde, den Platz und die Punkte wegen einer nicht-regelkonformen Bodenplatte anschließend aber wieder hergeben musste. Stattdessen verfestigt sich der Eindruck, dass die Schwarzpfeile im Saisonendspurt offenbar wieder erster Red-Bull-Verfolger sind.

„Das ist definitiv ein großer Boost“, strahlt Hamilton, der sich am Sonntag schon auf der Auslaufrunde via Funk bei seiner Mannschaft für einen „Mega-Job“ bedankt. „Ich bin sehr stolz auf mein Team und habe den totalen Glauben an sie: Ich weiß, dass wir ein großartiges Auto bauen können. Das haben wir in den letzten beiden Jahren nicht, aber wir können es“, zeigt sich Hamilton von den jüngsten Ergebnissen ermutigt.

Wolff erklärt Mercedes-Achillesferse

Der Mercedes-Star bleibt dennoch realistisch: „In der Welt der Ingenieure will niemand den anderen kopieren, sie wollen ihren eigenen Weg finden. Wir machen Fortschritte, aber die macht Red Bull auch“, so Hamilton, der weiß: „Wir müssen wirklich strategisch und extrem gründlich sein, um diese Jungs anzugreifen. Aber ich bin bereit. Und ich bin davon überzeugt: Wenn wir das Auto kriegen, das mit ihrem mithalten kann, dann haben wir nächstes Jahr ein paar tolle Kämpfe.“

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Auch Teamchef Toto Wolff hat nach dem Auftritt in Mexiko mehr denn je Mercedes‘ aktuelle Achillesferse ausgemacht: „Ich glaube, selbst wenn wir uns auf Pole qualifiziert hätten: Auf der Geraden fehlt uns so viel an Topspeed, dass wir es heute wahrscheinlich nicht hätten halten können“, berichtet der Wiener mit Blick auf Red Bulls aktuell größten Vorteil.

Doch immerhin weiß Mercedes jetzt, wo sie ansetzen müssen: „Das ist die Entwicklungsrichtung für nächstes Jahr und hoffentlich kommen wir damit einen Schritt näher“, sagt Wolff, der den aktuellen Hemmschuh seines Teams im Vergleich zum großen Konkurrenten so erklärt: „Wir haben zu viel Luftwiderstand und unser DRS ist, glaube ich, auch nicht auf dem Niveau der anderen. Diese beiden Dinge in Kombination kosten uns halt vier bis fünf km/h und die machen den Unterschied.“

Extralob für Reifenflüsterer Hamilton

Es gibt am Sonntag aber auch Bereiche, in denen Mercedes den Gegnern in der Formel 1 einen Schritt voraus ist - beziehungsweise Hamilton, der für sein Reifenmanagement ein Extralob vom Chef kassiert: „Es war ein sehr gutes Rennen von Lewis, denn wir waren nicht ganz sicher, ob es reichen würde“, sagt Wolff. „Doch der Medium war so stark im ersten Stint und hat bei Leclerc über 30 Runden gehalten, außerdem war unser harter Satz einfach acht oder neun Runden älter als von allen anderen. Deswegen sind wir das Risiko gegangen. Lewis hat das dann perfekt gemanagt und den Vorsprung auf Leclerc damit sogar noch ausgebaut.“

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Dass der Umgang mit den Reifen aber auch für Mercedes nach wie vor ein schmaler Grat ist, zeigt das Beispiel des zweiten Schwarzpfeils von George Russell: Der Brite bekommt seine Pirelli-Pneus nicht so ins optimale Fenster wie sein Teamkollege und stürzt gegen Rennende deshalb auf den sechsten Platz ab, noch hinter Lando Norris von Mercedes-Kundenteam McLaren. Den großen Unterschied zu Hamilton sieht Wolff vor allem in einem „bisschen unterschiedlichen“ Setup begründet.

Kein Wunder also, dass Hamilton nach Rennende extra stolz ist auf seine Arbeit und die seiner Ingenieure: „Es ist immer ein tolles Gefühl, wenn du einen Fuß vor den anderen setzt und dadurch Fortschritte machst. Diesmal mussten wir dafür ganz schon tief graben, um das Setup richtig hinzubekommen“, gibt der Brite zu und lobt: „Ich denke, da haben wir einen großartigen Job gemacht und darüber bin ich echt happy.“

Genauso wie über Mercedes‘ richtungsweisenden Aufschwung im Saisonendspurt.