Home>Motorsport>Formel 1>

Formel 1: Renault-Boss plant radikalen Schnitt

Formel 1>

Formel 1: Renault-Boss plant radikalen Schnitt

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

F1-Boss plant radikalen Schnitt

Renault-Boss Luca de Meo will Alpine und Renault motortechnisch umkrempeln und plant einen europäischen Formel-1-“Airbus“ auf vier Rädern.
Gleich drei Teams stehen in der aktuellen Formel-1-Saison ohne Punkte da. Deshalb soll offenbar über eine Veränderung des Punktesystems gesprochen werden.
Ralf Bach
Ralf Bach
Renault-Boss Luca de Meo will Alpine und Renault motortechnisch umkrempeln und plant einen europäischen Formel-1-“Airbus“ auf vier Rädern.

Der charismatische Renault-Boss Luca de Meo (57) macht keine Gefangenen, wenn es um Erfolg geht, sagt man.

{ "placeholderType": "MREC" }

Gerüchte in den Formel-1-Fanportalen des Motorsport Network, der Italiener plane, sein Alpine-Team ab 2026 nicht mehr mit Renault-Motoren, sondern dem dann brandneuen Antriebsstrang eines anderen Herstellers an den Start gehen zu lassen, lächelte er bei seinem zweitägigen Auftritt bei den 24 Stunden von Le Mans souverän weg. Allerdings ohne sie zu dementieren.

Was also ist wirklich dran an den Spekulationen?

Traum vom europäischen Airbus auf vier Rädern

SPORT1 erfuhr: Die sportliche Tochter des französischen Staatskonzerns Renault mit der Technik einer anderen Marke anzutreiben, entspricht voll und ganz der Philosophie De Meos.

Erst im März diesen Jahres schrieb der extrovertierte Manager einen flammenden, zwanzig Seiten langen öffentlichen Brief an die führenden Wirtschaftspolitiker Europas. „Die Amerikaner stimulieren, die Chinesen planen, die Europäer regulieren“ war dort unter anderem plakativ zu lesen.

{ "placeholderType": "MREC" }

De Meo fordert eine engere Zusammenarbeit der europäischen Hersteller. Seine Vision ist die von einem europäischen Airbus auf vier Rädern.

Hintergrund: Airbus Industrie wurde einst als ein Konsortium französischer und deutscher Luft- und Raumfahrtunternehmen gegründet, mit dem Ziel, den US-amerikanischen Marktführern wie Boeing und McDonnell Douglas Paroli zu bieten.

Die Formel 1, eine Hightech-Szene, wo derjenige verliert, der bremst – besonders was schnelle Entscheidungen betrifft – scheint De Meo nun die optimale Umgebung zu sein, um seinen visionären Worten schnellstmöglich Taten folgen zu lassen. Das im englischen Enstone angesiedelte Team verkaufen, will er nicht. Das hat er in letzter Zeit in mehreren Interviews deutlich gemacht.

Kein Anschluss mehr

Sein Ziel: Er will den maximalen Erfolg, ohne die dafür notwendigen Kosten ausufern zu lassen. Dazu muss er die Fehler der Vergangenheit korrigieren.

{ "placeholderType": "MREC" }

Soll heißen: Die Motorfabrik in Viry Chatillon nahe Paris – in den 90ern zu Saugmotorzeiten noch „State of the Art“ – ist mittlerweile veraltet und kann ohne Investitionen im dreistelligen Millionen-Eurobereich mit den Antriebsfabriken von Ferrari, Honda und besonders Mercedes nicht mehr mithalten.

Bis zu 50 PS fehlen den Franzosen im Vergleich zu den besten Hybrid-Motoren der Königsklasse. Damit lassen sich für Renault/Alpine keine imageträchtigen Erfolge einfahren. Experten wie Ex-Formel-1-Gewinner Ralf Schumacher mahnen deshalb mit Recht: „Renault sollte sich langsam mal Gedanken über seine Motorenfabrik machen!“

Genau das hat De Meo getan. Als eine Art Tatortreiniger hat er Ex-Benetton-Teamchef Flavio Briatore einbestellt. Der 74-Jährige kehrt nach 15-jähriger Formel-1-Abstinenz als externer Berater von Alpine zurück.

De Meos italienischer Landsmann soll mit eisernem Besen die Altlasten wegkehren und die notwendigen Gespräche für eine bessere Zukunft führen. Dazu gehört auch sicherzustellen, welches Szenario das Beste für Alpine in der Formel 1 sein kann.

Bei Mercedes: Alpine statt Aston Martin

SPORT1 erfuhr: 2026 bemüht sich Briatore im Auftrag De Meos um Mercedes-Motoren. Das könnte klappen, denn Mercedes ist einerseits gerne bereit, mit den französischen Verbündeten zusammenzuarbeiten und hat dazu ab 2026 auch noch die notwendigen Kapazitäten.

Grund: Ab diesem Jahr verlieren die Stuttgarter Aston Martin als Kunden. Die Briten werden dann zum Werksteam von Honda, Alpine könnte in ihre Rolle schlüpfen. Ferrari, Honda, Audi und Red Bull wären als Alpine-Partner auch möglich, aber nicht erste Wahl.

{ "placeholderType": "MREC" }

Auch marketingtechnisch würde Mercedes am besten passen. Denn Alpine will sich in der Öffentlichkeit als eigene Marke positionieren ohne die enge Verbindung zu Kernmutter Renault.

Zweitens: Ein Formel-1-Auto aus Frankreich, mit einem Antriebsstrang aus Deutschland, zusammengebaut in England, würde De Meos Airbus-Vision auf vier Rädern extrem nahekommen.