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Formel 1: Bedrohung für Verstappen auf einem neuen Niveau

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Formel 1: Bedrohung für Verstappen auf einem neuen Niveau

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Bedrohung auf neuem Niveau

Der Titelkampf in der Formel 1 schien bereits entschieden. Doch nach ausbleibenden Siegen wächst der Druck auf Max Verstappen, während sich Lando Norris das Momentum gesichert hat und dem Niederländer immer gefährlicher wird.
Max Verstappen muss 2025 erst mal bei Red Bull bleiben, doch danach könnte es den Niederländer zu einem anderen Team ziehen. An Aston-Martin-Gerüchten ist nichts dran.
Felix Kunkel
Felix Kunkel
Der Titelkampf in der Formel 1 schien bereits entschieden. Doch nach ausbleibenden Siegen wächst der Druck auf Max Verstappen, während sich Lando Norris das Momentum gesichert hat und dem Niederländer immer gefährlicher wird.

Siege von Max Verstappen bei seinem Heimrennen schienen bis zuletzt eine Selbstverständlichkeit zu sein. Seitdem der Große Preis der Niederlande 2021 in den Rennkalender zurückgekehrt war, hatte der Weltmeister jedes Rennen an der Nordseeküste gewonnen.

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Doch am Sonntag riss diese Serie: Ausgerechnet bei seinem Jubiläum - dem 200. Grand Prix seiner Formel-1-Karriere - wurde Verstappen vom starken Lando Norris im McLaren entthront.

Nun wartet der Niederländer, der das gesamte Vorjahr nach Belieben dominiert hatte, bereits seit fünf Rennen auf einen Sieg. Eine solche Durststrecke erlebte der 26-Jährige zuletzt 2020, als er letztmals nicht Weltmeister wurde.

Wackelt Verstappen? „Eine Revolution hat begonnen“

„In der ehemaligen Hochburg Verstappens siegt Norris. Verstappens Festung ist gefallen“, titelte La Stampa und La Republica stellte fest: „Nach drei Jahren unbestrittener Domäne Verstappens siegt McLaren mit Norris am Steuer. Eine Revolution hat begonnen: Die unbestrittene Herrschaft Verstappens scheint zu Ende zu sein.“

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Dabei hatte die aktuelle Saison ganz im Stile des Vorjahres begonnen: Verstappen sicherte sich in den ersten fünf Rennen der Saison 2024 vier Siege und schien auf dem besten Weg, eine weitere unangefochtene Machtdemonstration abzuliefern.

Norris macht Druck

Doch nicht erst seit dem Rennen in Zandvoort ist klar, dass die Zeiten, in denen Verstappen von Sieg zu Sieg geeilt ist, vorbei sind. Mit McLaren ist ein neuer ernstzunehmender Konkurrent herangereift, der Red Bull und dem Niederländer gefährlich wird.

In der WM-Wertung trennen Verstappen und Norris 70 Punkte (295 zu 225). Das ist ein komfortables Polster, aber keines, das nicht uneinholbar ist. Und in der Teamwertung sitzt McLaren Red Bull noch mehr im Nacken. 434 Punkte hat Red Bull, 404 McLaren.

Bedrohung für Red Bull auf einem neuen Niveau

Der Grand Prix der Niederlande hob die Bedrohung für Red Bull nun auf ein neues Niveau, als Norris nahezu mühelos zu seinem zweiten Sieg in der Formel 1 fuhr.

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„Das fühlt sich unglaublich an. Ich möchte fast sagen, es war ein perfektes Rennen nach Runde eins“, erklärte der 24-Jährige noch vor der Siegerehrung. „Das Auto hat sich unglaublich angefühlt, ich konnte pushen.“

Nach seinem Überholmanöver in Runde 18 baute Norris konstant seinen Vorsprung auf Verstappen aus. Am Ende erreichte er mit einem beachtlichen Vorsprung von 22,9 Sekunden das Ziel.

Bemerkenswert ist, dass der gewaltige Abstand für McLaren keineswegs unerwartet erschien. „Wir wussten das ganze Wochenende über, dass wir schnell sind, daher bin ich nicht schockiert über die Größe des Vorsprungs“, erklärte Teamchef Zak Brown. Stattdessen sei er „nur angenehm überrascht“.

Red Bull: Helmut Marko schlägt Alarm

Für Norris, dem in der finalen Runde zudem die schnellste Zeit des Tages gelang, hatte Brown nur lobende Worte übrig. „Lando hat das Rennen eindeutig kontrolliert“, resümierte er und unterstrich die beeindruckende Leistung seines Fahrers.

Bei Red Bull rief die Dominanz des Siegers ein konträres Echo hervor. „Wir wurden heute ganz klar und fair geschlagen, in einem Ausmaß, das alarmierend ist“, analysierte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko bei ServusTV.

Der Österreicher beschrieb die Schwächen seines Teams deutlich: „Wir konnten das Tempo in keiner Weise gehen und hatten einen wesentlich höheren Reifenverschleiß. Im Nachhinein betrachtet war die technische Konfiguration für das Qualifying gut, aber nicht für das Rennen.“

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Marko sprach von einer deutlichen Überlegenheit von McLaren, „unterstrichen mit der schnellsten Runde ohne DRS noch in der allerletzten Runde, mit 1:13.8. Von so einer Zeit können wir nur träumen“, gab er zu.

„Sie waren schon in den letzten Rennen fantastisch“

Bei der Pressekonferenz wurde auch Verstappen auf die Aussagen von Marko angesprochen. Der 26-Jährige stimmte zu: „Das Wochenende war einfach generell schlecht. Wir müssen das verstehen.“

Gleichzeitig ist auch er sich der zunehmenden Stärke von McLaren bewusst: „Sie waren schon in den letzten Rennen fantastisch, von daher war das schon ein wenig alarmierend.“ Trotzdem bemüht sich Verstappen, Ruhe zu bewahren. „Wir versuchen einfach, die Situation zu verbessern. Daran arbeiten wir“, stellte er klar.

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Doch die jüngsten Ergebnisse sprechen eine klare Sprache: Der Trend bei Red Bull zeigt seit Wochen nach unten. Der letzte Sieg datiert bereits von Ende Juni, als Verstappen in Spanien triumphierte. Währenddessen fährt Teamkollege Sergio Pérez in diesem Jahr nur hinterher. Auch die Sommerpause brachte keine Wende.

Verstappens Vorsprung auf Norris schrumpft

Für Verstappen könnte der Titelkampf noch einmal eng werden, sollten ihm weiterhin keine Siege gelingen. Das weiß auch Marko: „Wir müssen einiges an Aufgaben erledigen, denn dieser Vorsprung mit 70 oder 72 Punkten, der reicht nicht, wenn noch neun Rennen ausstehen.“

Tatsächlich liegt Verstappen in der Fahrerwertung „nur noch“ 70 Punkte vor Norris. Je nach Ausgang der drei verbleibenden Sprintrennen könnte es für Verstappen zum Titel reichen, sollte er immer als Zweiter ins Ziel kommen. Doch das ist selbstredend nicht garantiert, das Momentum spricht klar gegen den Niederländer.

Eine Schwäche, die Norris jedoch zu schaffen macht und Verstappen in die Karten spielen könnte, ist die Performance des Briten am Start. In Zandvoort wurde er als Pole-Setter – nicht zum ersten Mal in dieser Saison – gleich auf den ersten hundert Metern überholt. Nutznießer des verpatzten Starts war Verstappen, der die Führung zunächst halten konnte.

Red Bull blickt nach vorn

Doch angesichts der aktuellen Dominanz des McLaren dürfte diese Schwäche derzeit keine entscheidende Rolle spielen – wie sich auch am Sonntag im restlichen Rennverlauf zeigte. Red Bull hofft stattdessen, dass bei den kommenden Rennen Streckenbedingungen herrschen, die dem eigenen Auto besser liegen und womöglich dem McLaren Problem bereiten.

„Ich glaube schon, dass es zum Teil streckenspezifisch war“, erklärte Marko mit Blick auf den Norris-Sieg in Zandvoort. „Zum Teil war es auch die Temperatur, die relativ niedrige Temperatur.“ In die gleiche Kerbe schlägt Verstappen: „Es sind noch viele Rennen auf unterschiedlichen Strecken.“

Als Nächstes wird sich in Monza zeigen, ob Norris im McLaren den Titelkampf noch spannender machen kann, oder ob Verstappen mit einem Sieg die Trendwende einläutet. Die internationale Presse hat da so ihre Zweifel. La Stampa hat Schwäche beim einstigen Dominator Verstappen erkannt und schreibt: „Sein Image ist jedoch angekratzt, sein legendäres Selbstvertrauen bröckelt.“