Der Formel 1 fehlen Charaktere? Mitnichten. Max Verstappen (27) zeigte klare Kante, wenn es um eigene Überzeugungen geht. Die Donnerstags-Pressekonferenz am Rande der Formel-1-Testfahrten von Bahrain war dafür erneut das perfekte Beispiel.
Skurriler Verstappen-Auftritt
Anlass für den dort unterschwellig vorgetragenen Unmut des amtierenden Champions: die Buhrufe englischer Fans bei der F1-Präsentation in London. Ein No-Go aus seiner Sicht, aber auch ein Ausdruck der Kräfteverhältnisse in der traditionell britisch dominierten Königsklasse. Also konterte Verstappen auf seine eigene Weise.
Verstappen über Pfeifkonzert in London
Angesprochen auf das Pfeifkonzert der Fans gab er die Frage des englischen Reporters prompt zurück: „Welche Buhrufe? Ich habe keine gehört. Ich muss taub gewesen sein.“
Das Thema der neuen Pirelli-Reifen für 2026 moderierte er ebenfalls kurz angebunden weg: „Die sind rund“.
Und seine Beziehung zu WM-Rivale Lando Norris beschrieb der Niederländer mit den Worten: „Es ist furchtbar, wir kommen gar nicht mehr miteinander aus.“ Das teilweise mit harten Bandagen geführte Duell um die WM 2024 habe „einen Preis verlangt“. Ironie on.
Norris wusste zunächst gar nicht, wie ihm geschah, machte den Witz dann mit und rettete die Situation mit dem Satz: „Wir freuen uns auf noch mehr Zweikämpfe.“
Fest steht: Verstappen lässt sich auch in diesem Jahr nichts gefallen und geht seinen Weg kompromisslos weiter.
Wie schnell und ob ihn sein Red Bull dabei zum fünften WM-Titel tragen kann, ist noch unklar. Doch ersten Aussagen zufolge könnte das Team der Diva vom Vorjahr ihre Zickigkeit durchaus ausgetrieben haben.
Neuer Red Bull RB21 bekommt Lob
„Ich war erst einen halben Tag im Auto, aber das Fahren hat Spaß gemacht und das war das Wichtigste“, verrät Verstappen dann doch noch ein wenig seriöser. „Es ist schwer zu sagen, wie unser Tempo aussieht, aber das Fahrverhalten war vorhersehbarer, und das ist natürlich etwas Positives.“
Der viermalige Weltmeister glaubt an Red Bulls Stärke: „Ich denke, das Team hat viel aus dem vergangenen Jahr gelernt. Wir haben die Erkenntnisse genutzt, um die Schwächen auszumerzen. Das Auto hat sich in allen Bereichen verbessert, da will ich nicht zu sehr ins Detail gehen, aber im Vergleich zum Vorjahr haben wir überall zulegen können.“
Was laut dem Holländer allerdings auch nicht schwer gewesen sein. „Schlechter geht es kaum.“
Er ist und bleibt eben ein Mann der klaren Worte.