Erstes Qualifying für Ferrari, erster Dämpfer für Neuzugang Lewis Hamilton (40): Der siebenmalige Formel-1-Weltmeister musste sich in Melbourne nach einem folgenlosen 360-Grad-Dreher mit Startplatz acht begnügen – eine ernüchternde Premiere im roten Renner. Während McLaren die Pole-Party feierte und Max Verstappen zumindest Platz drei holte, blieb Ferrari hinter den Erwartungen zurück.
Hamilton ernüchtert: “Nie gedacht“
Auf Platz acht hatte Hamilton dabei fast eine Sekunde auf Pole-Setter Lando Norris. Ein kleines Drama in Rot. „Ich hätte nie gedacht, dass wir so einen Rückstand haben würden“, räumt der siebenmalige Weltmeister ein. „Aber da kommt noch einiges.“
Immerhin: Auf seinen Teamkollegen Charles Leclerc verlor er nur zwei Zehntelsekunden. Ein Lichtblick, denn: „Charles ist seit sieben Jahren in diesem Team, er kennt das Auto in- und auswendig“, so der Brite.
Enttäuschung im Qualifying
Allein: Hamilton weiß, dass er sich noch steigern muss. „Ich lerne immer noch, mit diesem neuen Auto umzugehen“, erklärt er seinen Wandel vom Rekordchampion zum Rookie in Rot.
„Vieles ist ganz anders als das, was ich in meiner vorangegangenen Karriere gefahren bin. Das Auto und der Motor fühlen sich anders an, und sie funktionieren auch anders. Das ganze Team arbeitet ganz anders. Platz acht verbuche ich deshalb noch als okay.“
Das Problem: Auch der Rennsonntag (ab 5 Uhr im LIVETICKER) dürfte nicht leichter werden, zumal Regen vorhergesagt ist. Hamilton hat den Ferrari noch nie im Nassen gesteuert und gesteht: „Ich kenne noch nicht einmal die Regeneinstellungen.“ Sollte es also nass werden, könnte der Australien-GP eine echte Bewährungsprobe für den Routinier werden.
Vasseur lobt Hamiltons Einsatz
Ferrari-Teamchef Frédéric Vasseur nimmt seinen Neuzugang vorsorglich schon mal in Schutz. Ferrari sei für Hamilton wie ein Jungbrunnen: „Lewis hat die Energie eines Rookies. Er hat in den letzten Tagen massiv gepusht, um das Beste aus dem Auto rauszuholen.“ Dennoch muss auch der Franzose zugeben: „Die Pace war gestern und heute Morgen deutlich besser. In Q3 haben wir Zeit liegen lassen.“
Fest steht: Das Märchen in Rot hat für Hamilton nicht ganz nach Wunsch begonnen. Druck verspüre er aber nicht, beteuert der 40-Jährige. „Der Druck, den ich mir selbst mache, ist immer zehn Mal grösser als jener von außen. Ich habe hohe Erwartungen an mich selbst und weiß, was ich mitbringen und dass ich die nötige Leistung abliefern kann. Ich weiß, was zu tun ist und werde einfach hart arbeiten.“
Hamilton ist noch mittendrin im ersten Kapitel seiner Ferrari-Story. Wie das Märchen ausgeht? Völlig offen.