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"Ich bin zurückgekommen, um zu siegen"

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„Ich bin zurück, um zu siegen“

Flavio Briatore will Alpine in der Formel 1 nach oben führen und hat klare Pläne. Im SPORT1-Interview spricht die Legende aus Italien auch über Max Verstappen und Mick Schumacher.
Die neue Formel-1-Saison steht vor der Tür. Höchste Zeit sich auf den neusten Stand rund um die Königsklasse des Motorsports zu bringen. Hier findest Du alles Wichtige zur neuen Saison 2025!
Flavio Briatore will Alpine in der Formel 1 nach oben führen und hat klare Pläne. Im SPORT1-Interview spricht die Legende aus Italien auch über Max Verstappen und Mick Schumacher.

Er ist endgültig zurück in der Formel 1: Flavio Briatore, den sie in der Königsklasse und vor allem bei seinem neuen, alten Rennstall Alpine nur „Boss“ nennen.

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Briatore, seit Mitte 2024 wieder Capo des Alpine-Rennstalls mit Sitz im britischen Enstone, soll das Erfolgs-Gen zurückbringen zum Formel-1-Ableger von Renault, der an diesem Wochenende in Melbourne in die neue F1-Saison startet.

Die Vorschusslorbeeren sind groß, denn zweimal ist Briatore schon das Kunststück gelungen, aus dem Mittelklasse-Team eine WM-Mannschaft zu formen. 1994 und 1995 holte er den WM-Titel mit Michael Schumacher, den er gleich nach dessen Debüt in Spa 1991 zum damals unter dem Namen Benetton firmierenden Rennstall lotste.

2005 entthronte Briatore ausgerechnet Schumacher (Ferrari) mit seiner neuen Entdeckung Fernando Alonso im Renault, der auch 2006 Weltmeister wurde. Wirkt der Zauber des Altmeisters noch? Im SPORT1-Interview spricht Briatore über seine Pläne - und darüber, was sich in der Königsklasse verändert hat.

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SPORT1: Herr Briatore, warum haben Sie beschlossen, wieder aktiv in die Formel 1 zurückzukehren?

Flavio Briatore: Luca de Meo (Renault-Konzernchef; Anm. d. Red.) hat mich darum gebeten. Er ist ein Mann mit Visionen und hat mich überzeugt. Hinzu kommt: Ich bin Renault sehr verbunden, das Team arbeitet immer noch von Enstone aus. Wir gewannen dort vier WM-Titel. Zwei mit Michael Schumacher, zwei mit Fernando Alonso. Ich bin zurückgekommen, um zu siegen.

„Er erinnert mich an Michael, an Fernando, an Senna“

SPORT1: Mit Alonso arbeiten Sie ja nach wie vor eng zusammen. Haben Sie auch noch Kontakt mit Michael Schumacher und seiner Familie?

Briatore: Ich habe letztes Jahr einige Treffen mit Corinna Schumacher gehabt. Das Schicksal von Michael bricht mir das Herz.

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SPORT1: Der Superstar der Formel 1 ist aktuell Max Verstappen. Inwieweit erinnert er Sie an Ihren ehemaligen Pilot Michael Schumacher?

Briatore: Er erinnert mich an Michael, an Fernando, an Ayrton Senna. Er ist genau das, was die Formel 1 gebraucht hat. Jeder kritisiert diesen Jungen für seine spektakuläre Fahrweise. Das ist total dumm! Er brachte neue Energie in den Sport. Die Formel 1 brauchte dringend diesen neuen Star.

SPORT1: Sehen Sie Parallelen zu Schumacher, den Sie zum Weltmeister geformt haben?

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Briatore: Auf jeden Fall. Einmal war Michael sogar kurz davor, sich mit Senna zu prügeln, bei einem Test in Deutschland ist Senna ihm an den Kragen gegangen. Er hat ihm gesagt, dass er der Weltmeister sei und Michael mehr Respekt haben müsse. Michael war das egal. Er wollte sich selbst Respekt verschaffen und fuhr deshalb so aggressiv. Nur so wirst du Weltmeister.

Briatore will „an der Spitze der Zeitenliste stehen“

SPORT1: Kommen wir zur Gegenwart: Warum glauben Sie erneut an den Erfolg von Ihrem Team?

Briatore: Wenn alle an einem Strang ziehen können wir 2026 aus eigener Kraft an der Spitze fahren und 2027 um den Titel kämpfen. Die Erfolgsbasis ist immer noch die gleiche wie damals bei Benetton mit Michael und bei Renault mit Fernando. Ich habe sogar noch mein altes Büro. Ich musste aber die Mitarbeiter erst wieder wachküssen. Mein erster Eindruck, als ich nach Enstone gekommen bin, war nämlich: Ein paar Leute bauen da ein Auto, aber es interessiert sie nicht, ob das Auto schnell ist. Jetzt ist die Leidenschaft wieder zurück. Und Pierre Gasly ist ein super Fahrer. Ich kannte ihn vorher nicht, aber er hat bisher einen super Job gemacht.

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SPORT1: Ihr zweiter Fahrer ist Jack Doohan. Doch hartnäckig halten sich auch Gerüchte, Sie wollen Ihren Reservefahrer Franco Colapinto noch in diesem Jahr Rennen fahren lassen.

Briatore: Jeder sucht nach Talenten. Nur dann kann man die WM gewinnen, denn sie machen den Unterschied. Ich suche also nach schnellen Fahrern, die Rennen gewinnen können. Am Ende entscheidet die Stoppuhr: Tik, tok, tik, tok. Meine Verantwortung liegt darin, die Besten zu suchen. Ich bin aber kein Killer.

SPORT1: Sie kennen die Formel 1 seit vielen Jahren. Wie bewerten Sie die Entwicklung seit der Übernahme durch Liberty Media?

Briatore: Die Formel 1 hat sich stark gewandelt. Bernie Ecclestone hat die Formel 1 groß gemacht, Stefano Domenicali konzentriert sich stärker auf die Show und das Event als solches. Die Wahrnehmung der Formel 1 ist dadurch viel stärker. Früher sind wir auf dem Parkplatz eines Hotels in Las Vegas gefahren, heute haben wir drei Rennen in den USA. Die jungen Fahrer sind sehr aktiv in den Sozialen Medien und wir erreichen so auch junge Zuschauer. Da hat sich also viel verändert.

SPORT1: Ab 2026 fährt Alpine pikanterweise mit Mercedes-Motoren, davon haben Sie Renault-Boss Luca de Meo überzeugt.

Briatore: Ja, denn wir wollen eines Tages an der Spitze der Zeitenliste stehen und die Marke Alpine weiter pushen. Wenn Erfolg da ist, spielt es keine Rolle, welcher Motor Alpine zum Sieger macht.