Noch müssen sich die Formel-1-Fans an das neue Bild gewöhnen: Lewis Hamilton (40) in Rot, mit gelbem Helm im Ferrari. Doch der siebenmalige Weltmeister selbst fühlt sich längst heimisch in seiner neuen Welt.
Hamilton: „Vettel hatte es leichter“
Der beste Beweis: Hamilton lässt bereits wieder seiner künstlerischen Ader freien Lauf – dieses Mal bei einem Fotoshooting für das Time Magazine.
Dort posiert er im weißen Anzug vor einem schwarzen Hengst – eine Anspielung auf das berühmte Ferrari-Logo. „Die Idee stammte von mir“, verrät er. „Und ich finde die Fotos sehr gelungen.“
Hamilton: Meine Ferrari-Lernkurve ist steil
Marketingtechnisch ist das Duo Hamilton-Ferrari bereits ein Erfolg. Doch auch auf der Rennstrecke soll die Scuderia endlich wieder einen Fahrer-WM-Titel holen – den ersten seit Kimi Räikkönen 2007.
Nach den ersten Testtagen zieht Hamilton ein positives Fazit: „Diese Tage sind wahnsinnig schnell verflogen. Hier wird der Grundstein für die Saison gelegt, und ich versuche, so viel wie möglich zu lernen. Meine Lernkurve ist steiler als die von Charles. Ich will schnell und effizient in die Arbeit mit Ferrari reinfinden.“
Drei verschiedene Ferrari-Modelle hat der Ex-Mercedes-Star inzwischen getestet. Sein Eindruck: „Ich finde es erfrischend, mich an die Autos anzupassen. Die Motoren klingen ganz anders als bei Mercedes. Aber ich würde sagen, dass auch Ferrari eine erstklassige Antriebseinheit hat.“
Vergleich mit Vettel: „Er hatte es leichter“
Allerdings fühlt er sich noch nicht hundertprozentig wohl im SF-25: „Ich bin noch immer kein Fan von Testfahrten, aber diesmal ist es anders, weil alles für mich neu ist. Ich fühle mich noch nicht perfekt im neuen Auto, aber das dauert eben.“
Hamilton verweist dabei auch auf einen Vorteil, den Sebastian Vettel 2015 bei seinem Wechsel von Red Bull zu Ferrari hatte.
„Seb konnte damals schon im November für Ferrari fahren, das ist heute leider nicht mehr möglich. Er hatte es da ein wenig leichter”, meinte der Rekordweltmeister: „Aber genau das macht den Reiz meiner Aufgabe aus – ins kalte Wasser springen und versuchen, das Beste rauszuholen.“
Hamilton schießt gegen „alte, weiße Männer“
Seinen späten Wechsel zu Ferrari bezeichneten einige Experten derweil als „selbstmörderisch“. Doch Hamilton lässt sich davon nicht beirren.
„Ich antworte grundsätzlich nie auf Kommentare von in der Regel alten, weißen Männern über meine Karriere oder darüber, was ich tun oder lassen sollte“, stellt Hamilton im Time Magazine klar. „Für mich zählt nur, was ich auf der Rennstrecke zeige. Solche Geschichten lösen sich in der Regel in Luft auf.“
Sein Ziel ist klar: Hamilton will seine eigene Ferrari-Geschichte schreiben – und das schwarze Pferd wieder auf die Siegerstraße führen.