Mick Schumacher wird beim Großen Preis von Miami am kommenden Sonntag nicht vor Ort sein. Trotzdem wird sein Name im Fahrerlager ein Thema sein. Denn Vertreter von General Motors und ihrer Tochtermarke Cadillac reisen an, um ihr zukünftiges Formel-1-Projekt persönlich mit den Entscheidungsträgern der Königsklasse zu besprechen – inklusive möglicher Fahrer.
Neue F1-Option für Schumacher
Hintergrund: Cadillac steigt 2026 als neues Team in die Formel 1 ein. Ab 2029 sollen eigene Motoren aus dem GM-Konzern folgen. Bis dahin setzt Cadillac auf Hybridantriebsaggregate von Ferrari.
Cadillac schaut sich auf dem Fahrermarkt um
Für die Debütsaison 2026 sondiert Cadillac bereits intensiv den Fahrermarkt. Einer der Kandidaten auf der Liste: Mick Schumacher. Der Sohn der deutschen Motorsportlegende strebt nach wie vor ein Comeback in der Formel 1 an.
„Die Formel 1 ist immer noch ein bedeutender Teil meiner Karriere“, sagt Schumacher. „Wenn ich noch einmal die Chance bekomme, werde ich sie ergreifen.“
Aktuell betreibt der 26-Jährige in der Langstrecken-WM WEC Eigenwerbung. Beim vergangenen Rennen in Imola fuhr er mit Alpine aufs Podium. Obwohl er einer von drei Fahrern im Team ist, war er der entscheidende Faktor im Hybridboliden, der mit seiner Technik und Geschwindigkeit stark an ein Formel-1-Auto erinnert. Das Team adelte ihn nach dem Rennen entsprechend.
Teamkollegen und Experten loben Schumacher
Auch einer seiner Teamkollegen setzt sich für ein Schumacher-Comeback ein. Der Franzose Jules Gounon sagt: „Einige Dinge, die ihm passiert sind, waren definitiv nicht fair. Er hat am Ende des Tages großen Respekt verdient – als F3- und F2-Champion. Es gibt nicht viele Fahrer, die das geschafft haben. So wie ich ihn sehe, ist er ein Top-Pilot.“
Zur Einordnung: Gounon fährt selbst erfolgreich in der Sportwagen-WM bei Alpine – und ist parallel ein Topfahrer in der DTM. Vergangenes Wochenende belegte er im zweiten Rennen des Saisonstarts in Oschersleben mit einem Mercedes den zweiten Platz.
Cadillac hat viele Optionen – auch große Namen
Über die Fahrerfrage bei Cadillac entscheidet derzeit Graeme Lowden. Der ehemalige Teamchef von Manor in der Formel 1 ist aktuell kommissarischer Teamchef bei Cadillac.„Es gibt eine Menge extrem guter Fahrer da draußen, die hungrig sind, entweder in die Formel 1 zu kommen oder zurückzukehren“, betont Lowden. „Es mangelt nicht an potenziellen Kandidaten.“ Und Mick Schumacher gehört definitiv dazu.
Doch er ist nur einer von vielen. SPORT1 weiß, wer seine härtesten Konkurrenten sind. Ganz vorne dabei: Sergio Pérez, Ende 2024 bei Red Bull entlassen. Der 35-jährige Mexikaner will zurück in die Formel 1 und bringt viel Erfahrung sowie starke Sponsoren mit – etwa einen frischen Deal mit der niederländischen Brauerei Heineken.
Auch die ehemaligen Formel-1-Piloten Valtteri Bottas und Zhou Guanyu, 2024 noch Teamkollegen bei Sauber, drängen sich auf. Bottas punktet mit Erfahrung, Zhou mit Management-Back-Up – er wird von Cadillac-Teamchef Lowden persönlich betreut.
Cadillac setzt auf amerikanisches Blut – oder doch nicht?
Ein erklärtes Ziel des neuen US-Teams ist es, möglichst einen amerikanischen Fahrer unter Vertrag zu nehmen. Die Auswahl ist allerdings dünn. Der aussichtsreichste Kandidat: Colton Herta, aktuell in der IndyCar-Serie für das Cadillac-nahe Andretti-Team unterwegs.
Aber: Herta müsste mindestens Vierter in der IndyCar-Meisterschaft werden, um genug Punkte für die Superlizenz – den F1-Führerschein – zu sammeln. Momentan ist er nur Siebter.
Experten hoffen auf Schumachers Rückkehr
Trotz aller Konkurrenz: Einige Experten würden Schumacher die Rückkehr in die Formel 1 gönnen. Ex-Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost sagt: „Ich hoffe, es ist noch nicht zu spät für Mick. In der Formel 1 wird man schnell vergessen, wenn man zu lange weg ist. Aber Mick hätte immer noch das Zeug dazu. Mit entsprechender Vorbereitung wäre er eine gute Wahl für Cadillac.“
Auch F1-Ikone Bernie Ecclestone wünscht sich ein Comeback. Der ehemalige Formel-1-Boss analysiert bei SPORT1: „Wäre Michael an seiner Seite gewesen, wäre Mick heute Stammfahrer in der Formel 1.″
Der 94-Jährige ergänzt: „Was für ihn spricht: Der Name Schumacher hat in den USA noch mehr Strahlkraft als in Europa. Die Formel 1 könnte diesen Namen weiterhin gut gebrauchen.“