Mit einem spektakulären Manöver gleich zu Beginn des Rennens hat Max Verstappen den Grundstein für seinen Sieg beim Großen Preis der Emilia-Romagna gelegt – und für staunende Gesichter gesorgt.
„Das gibt es doch gar nicht!“
Als sich der Niederländer in Kurve zwei an die Spitze setzte, war Sky-Kommentator Sascha Roos kaum zu bremsen: „Außen rum und spät auf der Bremse - was für ein Manöver von Max Verstappen, das gibt es doch gar nicht! Wie gut hat er denn das gemacht? Vorbei an Russell, vorbei an Piastri und voll rein in die Führung. Was war das denn bitte?“
Auch der ehemalige Formel-1-Pilot Timo Glock zeigte sich beeindruckt. „Brutal, ein Wahnsinns-Manöver. Es ist eigentlich schon klar, dass er den Start verloren hat und dann bremst er 20 Meter später als alle anderen. Den hat er mal schön überrumpelt. Piastri weiß gar nicht, wo vorne und hinten ist“, kommentierte der 43-Jährige.
Tatsächlich hatte es auf den ersten Metern noch so ausgesehen, als würde Verstappen seinen zweiten Platz an George Russell im Mercedes verlieren. Doch eingangs der Kurve bremste der Red-Bull-Pilot später als die Konkurrenz und nutzte den Schwung, um außen an Oscar Piastri vorbeizukommen. Der McLaren-Fahrer musste in der Folge abreißen lassen.
Verstappen zieht vorbei: „Das war alles oder nichts“
„Piastri auf der Innenseite muss natürlich früher bremsen, weil er die Kurve abdecken will. Das riecht Max Verstappen - unglaublich“, fuhr Glock fort.
Nach dem 400. Rennen des Red-Bull-Teams staunte Teamchef Christian Horner bei Sky über Verstappens Manöver: „Das war alles oder nichts, so unglaublich kompromisslos. Er ist so gut in solchen Situationen. Oscar war fair und hat ihm Raum gelassen. Aber wenn man ansieht, von wie weit hinten Max kam, und dann hat er auch noch Russell neben sich... Das war das Letzte, was sie von ihm heute gesehen haben.“
Red-Bull-Berater Helmut Marko sah in der Aktion einen Beleg für Verstappens Klasse. „Das war Max. Der hat da reingehalten. Piastri hat gewusst, dass er da nicht dagegen halten darf, weil es sonst kracht“, erklärte der Österreicher.
„Der Start war nicht gerade großartig“
Verstappen selbst präsentierte sich gewohnt zurückhaltend, als er nach dem Rennen auf das Überholmanöver angesprochen wurde. „Der Start war nicht gerade großartig, aber ich war immer noch auf der Außenbahn auf der normalen Linie“, begann er seine Ausführungen. „Da habe ich gedacht: ‚Ich probiere es einfach mal außen‘ und das hat gut funktioniert. Damit konnten wir dann unsere Pace voll ausspielen.“
Der Niederländer fuhr in Imola zu seinem zweiten Saisonsieg und bleibt damit der Einzige, der die überlegenen McLaren ernsthaft herausfordern – und sogar schlagen – kann. In der WM-Wertung liegt Verstappen nun 22 Punkte hinter Spitzenreiter Piastri und neun hinter Norris.