Noch führt McLaren in der Formel-1-WM - doch allzu viele Renn-Wochenenden wie in Imola dürfen sich die Briten nicht leisten.
Piastri räumt schweren Fehler ein
Dabei war die Ausgangslage vor dem Grand Prix der Emilia-Romagna glänzend: Startreihe eins für Oscar Piastri, starke Longruns am Freitag – doch am Ende gewann Max Verstappen. Weil McLaren sich selbst einbremste.
Piastri verpatzt den Start – und schweigt zur Stallorder
WM-Leader Oscar Piastri verzockte sich schon in Kurve zwei. Sein viel zu früher Bremspunkt ermöglichte Verstappen das Überholmanöver des Tages: Außen rum in Tamburello, eiskalt.
„Ich habe einfach zu früh gebremst“, gestand Piastri hinterher. Ein Fehler, der ihm im WM-Duell gegen einen Fahrer von Verstappens Format nicht passieren darf.
Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve sagte zu SPORT1: „Piastri hat die erste Kurve vermasselt, hat gepennt – er hätte da niemals als Zweiter rauskommen dürfen. Danach hatte er einfach nicht das Tempo. McLaren sollte mit Platz zwei und drei nicht zufrieden sein. Das Team hat ein Auto, mit dem ein gutes Wochenende Erster und Zweiter bedeutet. Alles darunter ist enttäuschend.“
Nach Verstappens spektakulärem Manöver tappte McLaren taktisch in die Falle. Während Norris und Verstappen mit nur einem Boxenstopp durchkamen, schickte das Team Piastri auf eine Zweistopp-Strategie – und damit direkt in den Verkehr.
Sein Fazit: „Nicht unser bester Sonntag. Da war einiges dabei, was wir uns anschauen müssen.“
Norris bringt es auf den Punkt
Lando Norris, in Imola immerhin Zweiter, fand noch deutlichere Worte: „Wir konnten einfach nicht mithalten. Max war schneller.“
Dass Verstappen den Sieg nicht nur mit seinem unbestrittenen Können am Lenkrad einfuhr, sondern auch mit perfektem Timing bei der virtuellen Safety-Car-Phase, ist nur die halbe Wahrheit. Entscheidend ist, dass McLaren im entscheidenden Moment keine Antwort hatte. Weder auf der Strecke, noch an der Box.
Und so liegt der Fokus mehr auf dem Stallduell als auf dem Kampf gegen Red Bull. Piastri versuchte am Ende verzweifelt, Platz zwei gegen Norris zu verteidigen – mit 16 Runden älteren Reifen.
Der Brite zog schließlich vorbei, auch ohne Stallorder. Piastri: „Ich hab alles versucht – aber ich hatte einfach keinen Grip mehr.“
Verstappen-Sieg als Warnung
Fest steht: Imola ist für McLaren ein schwerer Rückschritt. Piastri patzte am Start, das Team irrte bei der Strategie, Norris haderte mit dem Tempo. Red Bull spielte derweil auf allen Ebenen seine Routine aus – und Verstappen zeigte einmal mehr, wie gut er ist.
Es ist ein Warnschuss an das Traditionsteam aus Woking: So wird man gegen Red Bull kein Weltmeister.