Formel 1>

"Absurd, surreal!" Hülkenberg rast zur Sensation

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

„Surreal!“ Sensation von Hülkenberg

Nico Hülkenberg fährt in Silverstone zum ersten Mal in seiner Karriere auf ein Formel-1-Podest. McLaren dominiert, die WM wird spannender.
Nico Hülkenberg fährt in Silverstone zum ersten Mal in seiner Karriere auf ein Formel-1-Podest. McLaren dominiert.
Nico Hülkenberg fährt in Silverstone zum ersten Mal in seiner Karriere auf ein Formel-1-Podest. McLaren dominiert, die WM wird spannender.

Es ist vollbracht! Die unfassbare Durststrecke von Nico Hülkenberg ist beendet. Der deutsche Formel-1-Fahrer hat zum ersten Mal in seiner Karriere das Podium erreicht.

{ "placeholderType": "MREC" }

Der Kick-Sauber-Pilot fuhr im Alter von 37 Jahren beim Großen Preis von Großbritannien auf Rang drei. Zuvor war er bei 238 Starts immer Vierter oder schlechter.

„Ich kann nicht begreifen, was wir gerade geschafft haben“, funkte Hülkenberg nach der Zieldurchfahrt mit zittriger Stimme an seine Box, „oh mein Gott.“

„Ich habe bis zum letzten Boxenstopp nicht dran glauben wollen. Erst nach dem letzten Stopp von Hamilton konnte ich es langsam realisieren“, erklärte er kurz danach überwältigt im offiziellen Siegerinterview. Bei Sky sprach er von einem „absurden, surrealen“ Rennen. Er werde noch ein paar Tage brauchen, um seinen Coup zu realisieren.

{ "placeholderType": "MREC" }

Norris gewinnt vor Piastri

Den Sieg sicherte sich Lokalheld Lando Norris vor McLaren-Teamkollege Oscar Piastri, der nach einer unfairen Aktion gegen Max Verstappen eine Zehn-Sekunden-Strafe kassiert hatte.

Norris verkürzte damit den Rückstand in der WM-Gesamtwertung auf den Australier auf acht Punkte. „Es ist so schön“, waren die ersten Worte des merklich gerührten Briten am Funk, als er die Ziellinie überquert hatte.

Hülkenberg wehrte sich erfolgreich gegen Lewis Hamilton, der im Ferrari Vierter wurde. Verstappen musste sich mit Rang fünf begnügen.

Besonders bemerkenswert: Hülkenberg war von Platz 19 (!) aus ins Rennen gestartet.

{ "placeholderType": "MREC" }

Hülkenberg beendet Rekord-Durststrecke

5593 Tage nach seinem Debüt in der Königsklasse raste der Emmericher beim chaotischen Klassiker in England zum größten Erfolg seiner Laufbahn. Hülkenberg, der den Rekord für die meisten Rennen ohne Top-3-Platzierung hält, profitierte im Regenchaos von Silverstone von einer klugen Reifenwahl und zeigte zudem eine fehlerfreie Leistung.

Das Ergebnis vom Sonntag war für Hülkenberg zudem die vierte Punkte-Platzierung in Folge für Sauber, es geht bergauf für den Schweizer Rennstall, der im kommenden Jahr zum Audi-Werksteam wird.

Teamchef Jonathan Wheatley bezeichnete das Ergebnis bei Sky als „überfälligstes Podium der Formel-1-Historie, Nico hat ein Meisterstück abgeliefert, eine unglaubliche Performance.“

{ "placeholderType": "MREC" }

Sauber-Geschäftsführer Mattia Binotto meinte bei Sky: „Ich bin super-glücklich für Nico. Er hat es absolut verdient, ist fantastisch gefahren heute. Dazu die richtige Strategie. Von fast ganz hinten auf dem Podium zu landen, da kann man kaum noch von Glück sprechen.“

Vize-Weltmeister Norris feierte im typisch-britischen Schmuddelwetter den ersehnten ersten Heimsieg und untermauerte seine Titelambitionen. Dem 25-Jährigen gelang sein vierter Saisonsieg vor seinem australischen Teamkollegen Piastri, der den zweiten McLaren-Doppelsieg nacheinander perfekt machte.

Verstappen dreht sich

Verstappen muss seine Hoffnungen auf die erfolgreiche Titelverteidigung derweil wohl endgültig begraben. Der Pole-Setter fiel im Red Bull nach einem Dreher auf rutschiger Strecke weit zurück. 

{ "placeholderType": "MREC" }

Rekordweltmeister Hamilton musste bei seinem Lieblingsrennen das Ende seiner Super-Serie hinnehmen. Der siebenmalige Champion, der seit 2014 beim Heimspiel stets auf dem Podest gestanden hatte, scheiterte bei der Jagd auf Hülkenberg und wurde im Ferrari Vierter. Auf ein Top-3-Ergebnis muss Hamilton nun seit 14 Grand Prix warten.

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hatte für das zwölfte Saisonrennen „scheußlich-englisches Wetter“ befürchtet - und sollte recht behalten. Schon eine halbe Stunde vor dem Start gab es an einem verregneten Sonntag einen weiteren, kurzen Wolkenbruch, der zu Rennbeginn zu teils nassem Asphalt führte.

Als die Ampel erlosch, fehlten in George Russell (Mercedes) und Charles Leclerc (Ferrari) zwei Top-Autos in der Startaufstellung. Das Duo war in der Einführungsrunde in die Box gefahren, wechselte von Intermediates auf Slicks und erhoffte sich auf einer abtrocknenden Strecke einen taktischen Vorteil. Der Plan sollte fehlschlagen.

Regen sorgt für Chaos in der Anfangsphase

Pole-Setter Verstappen ließ beim Start nichts anbrennen und behauptete zunächst die Führung vor Piastri. Nach einer hektischen von mehreren virtuellen Safety-Car-Phasen geprägten Anfangsphase zog der Australier in der neunten Runde aber vorbei. Am Himmel kündigte sich neues Ungemach in Form dunkler Wolken an - mit Folgen für Verstappen. Im Platzregen fehlte Verstappen der Grip, der Weltmeister rutschte im Duell mit Verfolger Norris aufs Gras und büßte die nächste Position ein.

Der Regen wurde immer heftiger und löste eine Safety-Car-Phase aus, an deren Ende wohl Verstappens letzte Titelträume platzten. Erst wurde der Niederländer beim Re-Start von Piastri übertölpelt, dann drehte sich der Red Bull beim Herausbeschleunigen. Verstappen fiel auf den zehnten Platz zurück. Piastri erhielt für seine Fahrweise unter Gelber Flagge eine Zeitstrafe, er hatte Verstappen ausgebremst.

Das Rennen blieb hektisch. Hülkenberg, der durch die richtigen Entscheidungen im Reifenpoker nach vorn gespült worden war, überholt zunächst Lance Stroll im Aston Martin. Lediglich Hamilton konnte dem Deutschen noch gefährlich werden. Der Brite eilte heran, am Ende erfüllte sich aber Hülkenberg seinen Traum.

-----

Mit Sport-Informations-Dienst (SID)