Von außen sah zunächst alles nach einem optimalen Rennen für Charles Leclerc aus: Startplatz eins, souveräne erste Runden, der Sieg zum Greifen nah. Doch am Ende steht der Ferrari-Pilot in Ungarn einmal mehr mit leeren Händen da. Und dann auch noch das: Mercedes-Fahrer George Russell erhebt schwere Vorwürfe gegen die Scuderia.
Formel 1: Böser Ferrari-Verdacht! Dieser Vorwurf hat es in sich
Böser Verdacht gegen Ferrari
Zur Erinnerung: Von seinen letzten 16 Starts von ganz vorne konnte Leclerc nur ein einziges Rennen gewinnen. Auch am Hungaroring endet die Hoffnung auf einen Erfolg im Frust und einer heftigen Funk-Tirade.
Leclerc tobt im Ferrari
„Wir müssen solche Dinge vorher besprechen, bevor wir sie einfach umsetzen“, schimpft der Monegasse während des Rennens. „Wir werden dieses Rennen mit solchen Dingen verlieren. Wir verlieren so viel Zeit.“
Als die McLaren davonziehen und ihn wenig später auch George Russell kassiert, eskaliert der Frust im Cockpit des Ferrari mit der Nummer 16: „Wir haben jegliche Wettbewerbsfähigkeit verloren. Ihr müsst mir einfach zuhören – ich hätte einen anderen Weg gefunden, mit diesen Problemen umzugehen. Jetzt ist das Auto einfach unfahrbar, unfahrbar. Es wäre ein Wunder, wenn wir überhaupt noch aufs Podium kommen.“
Leclerc entschuldigt sich für Ausraster
Allein: Nach dem Rennen klingt Leclerc plötzlich deutlich versöhnlicher – und auch ein bisschen kryptisch: „Zunächst einmal muss ich mich für das, was ich über Funk gesagt habe, entschuldigen“, räumt er ein. „Ich dachte, das Problem hätte eine bestimmte Ursache, aber nachdem ich aus dem Auto ausgestiegen bin, habe ich deutlich mehr Informationen bekommen. Tatsächlich kam das Problem vom Chassis und war nichts, was wir durch eine andere Strategie hätten verhindern können.“
Und weiter: „Ich habe das Problem ungefähr ab Runde 40 gespürt, und es wurde dann mit jeder Runde schlimmer. Gegen Ende waren wir zwei Sekunden langsamer als die Pace – das Auto war schlichtweg unfahrbar.“
Russell mit bösem Verdacht
Ganz anderer Meinung ist da allerdings George Russell. Der Mercedes-Pilot wittert Trickserei – und sagt das auch ganz offen: „Ich habe gesehen, wie langsam er war, also habe ich mir schon gedacht, dass etwas nicht stimmt“, fabuliert Russell. „Das Einzige, was wir uns vorstellen können, ist, dass sie das Auto zu tief eingestellt hatten und deshalb in der letzten Phase des Rennens den Reifendruck erhöhen mussten.“
Der Mercedes-Star legt nach: „Sie haben dann auch einen Motor-Modus verwendet, der am Ende der Geraden weniger Leistung bringt – und genau dort hast du den stärksten Abrieb am Unterboden.“
Selbst als er auf Leclercs Erklärung angesprochen wird, lässt sich der Brite nicht von seiner Theorie abbringen: „Nun, er wird dir natürlich nicht sagen, dass sie so nah dran waren, illegal unterwegs zu sein. Das ist das Einzige, was wir uns anhand der Rundenzeiten und dem Motormodus, den sie gefahren sind, zusammenreimen können.“
Ein technisches Problem oder ein illegaler Trick? Fest steht: Irgendetwas stimmte nicht an der roten Göttin des Monegassen, dessen Frust stetig wächst. Und George Russell? Der bringt mit seinen Aussagen ordentlich Zündstoff ins Sommerloch der Formel 1.