Diese riskante Taktik ging voll auf! Lando Norris holte sich in der Formel 1 durchaus überraschend den Sieg beim Großen Preis von Ungarn.
Formel 1: Riskante Taktik belohnt! Norris siegt überraschend
Dramatisches McLaren-Duell
Der McLaren-Pilot wurde für die riskante Strategie seines Teams belohnt und siegte dank einer Ein-Stopp-Strategie vor seinem Teamkollegen Oscar Piastri, der zweimal an die Box fuhr.
In der Schlussphase kam es zu einem spektakulären Duell der beiden Teamkollegen. Piastri schob sich mit den besseren Reifen immer näher an Norris heran. Kurz vor dem Rennende attackierte der Australier seinen Teamkollegen zu aggressiv und konnte erst in letzter Sekunde eine Kollision verhindern.
Dieses riskante Manöver ausgerechnet gegen seinen Teamkollegen sorgte beim Sky-Experten Ralf Schumacher für Verwunderung: „Piastri war sehr ambitioniert und ist ein sehr hohes Risiko eingegangen. Da hätte auch alles vorbei sein können für beide.“
„Es ist fast zu knapp. Er ist da vom Ehrgeiz getrieben. Das merkt man richtig. Sowas kann natürlich auch mal ins Auge gehen“, sagte Schumacher weiter. „Ich bin überrascht, wie entspannt das Team damit umgeht.“
„Dachte nicht, dass uns die Strategie den Sieg bringt“
Norris erwischte einen katastrophalen Start ins Rennen und fiel zunächst vom dritten auf den fünften Platz zurück. Doch dank der riskanten Taktik seines Teams mogelte sich der Brite an allen Konkurrenten vorbei und holte sich doch noch den Sieg.
„Wir hatten nicht wirklich den Plan, eine Ein-Stopp-Strategie zu fahren, aber nach dem Start war nichts anderes möglich. Es war hart, gerade als Oscar am Ende immer näherkam“, bilanzierte Norris nach dem Sieg.
Der Rennsieger machte danach deutlich, dass er an die siegbringende Strategie zunächst nicht wirklich glaubte: „Ich dachte nicht, dass es uns den Sieg bringen würde, vielleicht höchstens den zweiten Platz. Es ist natürlich immer ein bisschen Gezocke und ich bin froh, dass es heute geklappt hat.“
Mit der Bilanz von drei Siegen aus den vergangenen vier Grands Prix rückte Norris in der Weltmeisterschaft bis auf neun Punkte an Piastri heran. Wenn es in vier Wochen in Zandvoort weitergeht, beginnt der Titelkampf zwischen den Teamkollegen damit fast wieder bei Null. Piastri liegt mit 284 Punkten an der Spitze der WM.
Formel 1: Leclerc verpasst nach Problemen den ersten Sieg
Bitter verlief das Rennen für Charles Leclerc, der nach seiner überraschenden Pole seinen ersten Saisonsieg verpasste.
Der Monegasse hatte das Rennen lange angeführt, bekam nach seinem zweiten Boxenstopp aber Probleme mit seinem Auto und hatte den McLaren anschließend nichts mehr entgegenzusetzen. Am Ende verpasste er als Vierter sogar das Podium.
George Russell profitierte von den Problemen des Monegassen und schob sich kurz vor dem Rennende als Dritter noch auf das Podest.
Verstappen und Hamilton erleben enttäuschendes Rennen
Der WM-Dritte, Titelverteidiger Max Verstappen, fiel nach Rang neun im insgesamt ereignisarmen 14. Saisonrennen dramatisch zurück. Der Red-Bull-Pilot liegt nun bereits 97 Punkte hinter Piastri.
Vom Titel hatte sich Verstappen zuvor bereits verabschiedet, am Samstag sagte er niederländischen Reportern gar, er erwarte in diesem Jahr auch keinen Sieg mehr. Dabei hatte er sich erst am Donnerstag zum Team bekannt, wo er einen Vertrag bis Ende 2028 besitzt und für das er am Sonntag seinen 200. Grand Prix bestritt.
Der Fahrer mit den meisten WM-Titeln im Feld erlebte ein noch schlimmeres Rennen: Der siebenfache Champion Lewis Hamilton, Rekordsieger auf dem Hungaroring, steckte bei seiner Ein-Stopp-Strategie im Verkehr fest und erreichte nur als Zwölfter das Ziel.
Der 40-Jährige war nach Platz zwölf im Qualifying am Samstag hart wie nie mit sich ins Gericht gegangen. „Immer liegt es an mir. Ich bin nutzlos“, hatte Hamilton bei Sky Sports UK gesagt: „Das Team ist nicht das Problem, das andere Auto steht ja auf Pole. Das Team muss wahrscheinlich den Fahrer wechseln.“
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)