Kennt er die richtige Formel für den Erfolg bei Red Bull? Isack Hadjar (20) fährt mit mathematischen Formeln auf seinem Helm für die Racing Bulls in der Formel 1. Grund: Sein Vater ist Quantenphysiker – und der Sohnemann auf dem besten Weg, in den zweiten Red Bull befördert zu werden.
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Keine Angst vorm Quantensprung
Jedenfalls ist der Franzose mit algerischen Wurzeln DIE Überraschung des Qualifyings zum Großen Preis der Niederlande in Zandvoort, dem ersten Rennen nach der Formel-1-Sommerpause. Hinter Max Verstappen (Red Bull) stellte er seinen Rennwagen des B-Teams auf Rang vier.
Und entlockte dem oft strengen Chefberater Helmut Marko sogar ein Lächeln: „Hadjar hatte gestern zweimal Probleme mit der Antriebseinheit“, sagt der Grazer bei Sky. „Aber das steckt er einfach weg und wenn es drauf ankommt, dann liefert er sehr gut.“
Tsunoda-Zukunft bei Red Bull unklar
Das klingt ganz danach, als habe sich Hadjar mittlerweile in die Favoritenrolle des Österreichers gefahren – und deshalb auch auf die Pole-Position für den Aufstieg ins A-Team. Denn dort kann Yuki Tsunoda erneut nicht überzeugen, verpasst auf Platz zwölf den Sprung ins finale Qualifying-Segment. „Das sieht mir ganz nach Abschiedstournee aus“, mutmaßt Sky-Experte Ralf Schumacher.
Dazu passt: Red Bull lässt die Zukunft des Japaners offen. „Wir haben die Option erstmal verlängert und wollen weiter beobachten, bevor wir uns im September oder Oktober entscheiden“, so Marko. Was er am Samstag in den Dünen der Nordseeküste beobachten konnte, spricht klar für Hadjar.
Allein: Schumacher warnt den Franzosen vor einem vorschnellen Aufstieg in den zweiten Red Bull. „Ich wüsste nicht, was ich als Manager empfehlen sollte“, räumt er ein. „Es ist schon eine Nummer, neben Max Verstappen zu fahren. Und auch Racing Bulls könnte einen Fahrer vom Kaliber Hadjars als Führungspersönlichkeit gut gebrauchen.“
Das Podium und Verstappen im Visier
Doch Hadjar scheut sich nicht vorm Quantensprung ins A-Team. „Jeder Nachwuchsfahrer aus der Red-Bull-Akademie hat dasselbe Ziel: Erst in die Formel 1 kommen, dann im A-Team Fuß fassen“, betont er. „Da mache ich keine Ausnahme. Ich bin nicht hier, um nur mitzufahren – ich will das Maximum erreichen. Der Titel ist mein größter Traum – und klar, bei einem Top-Team ist er auch deutlich realistischer.“
Sollte Hadjar tatsächlich befördert werden, wird bei den Racing Bulls neben Liam Lawson ein Platz für Arvid Lindblad frei. Der junge Engländer mit schwedischen Wurzeln fährt aktuell ein starkes Debütjahr in der Formel 2, gewann zwei Rennen und stand ein weiteres Mal auf dem Podest.
Letzteres hat nun auch Isack Hadjar im Visier. Von Rang vier aus ist Verstappen am Start zum GP der Niederlande sein erster Gegner. Er kann sich also schon mal einen Vorgeschmack darauf holen, wie sich sein nächstes Jahr im Red Bull anfühlen könnte und ob die Physik im Duell gegen Verstappen stimmt.