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"Das wird intern nicht als so lustig angesehen": Ein Ärgernis mit Ansage

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Ärgernis mit Ansage

Ausgerechnet Kundenteam McLaren fährt Mercedes davon – und das mit Motoren aus Brixworth. Für Toto Wolff ein Ärgernis mit Ansage.
Oscar Piastri hat den Großen Preis der Niederlande gewonnen. Der Führende der Gesamtwertung profitiert auch vom Ausfall seines ärgsten Verfolgers Lando Norris. Die Ferrari-Piloten Lewis Hamilton und Charles Leclerc erleben hingegen ein Fiasko.
Ausgerechnet Kundenteam McLaren fährt Mercedes davon – und das mit Motoren aus Brixworth. Für Toto Wolff ein Ärgernis mit Ansage.

Für Mercedes-Teamchef und -Anteilseigner Toto Wolff sind es ungemütliche Zeiten. Sein geplanter Superdeal mit Max Verstappen scheiterte, Nachwuchshoffnung Kimi Antonelli leistet sich Fehler am laufenden Band und das Schlimmste: Ausgerechnet Kundenteam McLaren dominiert die Formel 1 nach Belieben.

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Sky-Experte Ralf Schumacher ordnet bei SPORT1 ein: „Das wird intern nicht als so lustig angesehen, das wirft einige Fragen auf.“

Ganz neu ist das Problem nicht. Schon zu Zeiten von Mercedes-Sportchef Norbert Haug wurde es in der Konzernzentrale kritisch beäugt, wenn die eigenen Motoren Kundenteams schneller machten als die Silberpfeile.

McLaren schon 2010 schneller mit Mercedes-Motor

Haug erinnerte sich bei Sky an die Jahre 2010 bis 2012, als McLaren oft vor Mercedes lag: „Nach außen ging man locker damit um, sprach davon, dass der Kunde der König sei. Aber intern wurde das natürlich hinterfragt.“

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Der Unterschied: Damals war die Motoren-Partnerschaft ein gemeinsamer Beschluss aller Beteiligten. Heute kam der Deal auf Initiative von Mercedes-Chef Ola Källenius zustande, der 2020 beim Großen Preis von Italien in Monza persönlich mit McLaren-Miteigner Mansour Ojjeh unterschrieb.

Treibende Kraft war der damalige McLaren-Teamchef Andreas Seidl. Er wusste, dass mit Renault als Motoren-Partner kaum große Sprünge möglich waren – mit Mercedes aber sehr wohl.

Wolff konnte den Deal damals nicht verhindern. Ralf Schumacher analysiert: „Ohne Mercedes-Motoren wäre McLaren sicher nicht in der Spitzenposition, in der sie sich heute befinden. Das ist wiederum ärgerlich für das Werksteam.“

Mercedes: Motoren-Deal läuft bis 2030

Kein Wunder, dass Wolff die aktuelle Hackordnung wurmt. Beim Grand Prix der Niederlande sprach er gar von einer „McLaren-Demütigung“ für das gesamte Feld. Ferrari-Teamchef Frédéric Vasseur wollte das so nicht unterschreiben: „Im Qualifying sind sie stark, im Rennen noch stärker. Aber so weit würde ich nicht gehen.“

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Doch die Fakten sprechen für Wolff: Der McLaren MCL39 ist 2025 das Maß der Dinge – schnell, zuverlässig, variabel. Während viele Teams schon den Fokus auf das neue Reglement 2026 legen, bleibt McLaren die klare Macht.

Für Mercedes bleibt die bittere Erkenntnis: Selbst mit optimaler Strategie reicht es nicht, McLaren oder Red Bull ernsthaft unter Druck zu setzen. Wolff: „Zwischen Max, den Ferraris und uns ist es derzeit ausgeglichen. Aber McLaren fährt in einer eigenen Liga.“

Besonders pikant: Die Motoren, die McLaren so stark machen, kommen weiterhin aus Brixworth und Mercedes ist vertraglich verpflichtet, sie bis mindestens 2030 zu liefern. Sehr zum Leidwesen von Toto Wolff.