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Formel 1: Unerwartete Wende nach Eklat um Hülkenberg

Wende nach Eklat um Hülkenberg

Nach einem folgenschweren Crash in Austin wird Nico Hülkenberg von einem gegnerischen Teamchef als „Amateur“ beschimpft. Jetzt die überraschende Wende.
Nico Hülkenberg stand nach dem Crash in Austin am Pranger
Nico Hülkenberg stand nach dem Crash in Austin am Pranger
© IMAGO/MAXPPP
Nach einem folgenschweren Crash in Austin wird Nico Hülkenberg von einem gegnerischen Teamchef als „Amateur“ beschimpft. Jetzt die überraschende Wende.

Erst der Crash, dann das Donnerwetter – und am Ende doch die Entschuldigung: Nach dem spektakulären Startunfall beim Formel-1-Sprint in Austin hat McLaren-Boss Zak Brown seine harten Worte gegen Nico Hülkenberg zurückgenommen.

Am Samstag war der 38-Jährige zunächst zum Sündenbock erklärt worden. „Richtige Amateur-Aktion!“, hatte Brown bei Sky UK geschimpft.

Formel 1: Hülkenberg als „Amateur“ beschimpft

„Ein paar Fahrer da vorn schießen unsere zwei Jungs ab. Nico ist ganz klar in Oscar reingefahren – der hatte da nichts zu suchen.“

Nach dem Qualifying folgte die Rolle rückwärts. Brown: „Ich denke, ich habe meine Meinung geändert. Das kann ich nicht wirklich auf Nico abwälzen. In der Hitze des Gefechts hat mich das einfach aufgeregt. Aber das lag nicht an Nico.“

Formel-1-Zoff nimmt überraschende Wende

Hülkenberg reagierte trocken: „Gut, dann sind wir ja alle einer Meinung. Wir kämpfen eben alle. Fernando war innen, ich wusste nicht genau, wo er im toten Winkel war. Dann kam Oscar aggressiv zurück – und da war ich leider. Bitter für uns alle.“

Tatsächlich war der Crash in der ersten Kurve von Austin ein klassisches Rennunfall-Szenario: Hülkenberg steckte im Sandwich zwischen Alonso und Piastri, der wiederum Norris touchierte – beide McLarens schieden aus, während Hülkenberg mit beschädigtem Frontflügel weiterfuhr.

Nicht ganz so milde wie Brown blieb McLaren-Teamchef Andrea Stella: „Nach dem Sprint sprach ich davon, dass Fahrer mit so viel Erfahrung mit etwas mehr Bedacht handeln sollten, besonders wenn sie in einer guten Position sind. Das ist immer noch meine Meinung.“

Hülkenberg: „Die letzte Runde war nicht so sauber“

Hülkenberg nimmt‘s sportlich und richtete den Blick nach vorn. „Das Auto war stark, wären wir dort geblieben, hätten wir ziemlich sicher gepunktet. Hätte, wäre, wenn“, sagte er. Im Qualifying am Nachmittag lief es allerdings nicht mehr so rund. Der Sauber/Audi-Pilot schied als Elfter in Q2 aus.

„Die letzte Runde war nicht so sauber, ich hatte Probleme mit der Hinterachse. Meine beste Runde war die erste – mit gebrauchten Reifen. Nicht ideal, nicht normal“, so Hülkenberg.

Hülkenberg-Kollege mit großen Problemen

Während Hülkenberg zumindest auf Schlagdistanz zu den Punkterängen bleibt, kämpft Teamkollege Gabriel Bortoleto weiter mit dem Setup. Platz 16 im Qualifying – das schlechteste Ergebnis der Saison für den Rookie.

„Es ist das erste Wochenende, an dem ich so richtig Schwierigkeiten habe“, räumt der Brasilianer ein. „Im ersten Sektor bin ich stark, aber am Ende verliere ich das Auto immer. Ich bin einfach nicht verbunden mit dem Wagen dieses Wochenende.“

Hülkenberg zeigt Verständnis: „Austin ist tückisch – Bodenwellen, Wind, Gripwechsel. Wenn du das nicht kennst, ist das echt schwer. Erfahrung hilft hier enorm.“ Ein verbaler Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung Andrea Stella?