Formel 1>

Formel 1: Verstappen? Wolff sieht kleinen mentalen Vorteil

Verstappen? Wolff sieht Vorteil

Mercedes-Boss Toto Wolff sieht Max Verstappen im Kampf um den WM-Titel im Vorteil. Dessen Rückstand auf Oscar Piastri beträgt nur noch 40 Punkte.
Max Verstappen ist zurück im WM-Kampf
Max Verstappen ist zurück im WM-Kampf
© IMAGO/ZUMA Press Wire
Mercedes-Boss Toto Wolff sieht Max Verstappen im Kampf um den WM-Titel im Vorteil. Dessen Rückstand auf Oscar Piastri beträgt nur noch 40 Punkte.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff betrachtet den neu entfachten Titelkampf in der Formel 1 als psychologisches Spiel, bei dem der Verfolger im Vorteil ist. Nach dem Doppelsieg von Max Verstappen in Austin beträgt der Rückstand des Niederländers in der Fahrer-WM nur noch 40 Punkte. „Der Underdog hat immer einen kleinen mentalen Vorteil“, erklärte Wolff nach dem Großen Preis der USA. „Die Wahrscheinlichkeiten sprechen zwar gegen Max. Ich habe sie mit 19 bis 21 Prozent berechnet. Aber ein Ausfall kann alles ändern.“

Vor der Sommerpause schien der WM-Pokal fest für McLaren reserviert, doch nach drei Verstappen-Siegen aus vier Rennen hat sich das Blatt gewendet. Der Niederländer und Red Bull haben ihr Paket optimiert – zur Unzeit für Tabellenführer Oscar Piastri. Der Australier führt mit 346 Punkten, sein Teamkollege Lando Norris folgt mit 332 Punkten, dahinter lauert Verstappen mit 306 Punkten. Fünf Grands Prix und zwei Sprints stehen noch auf dem Programm.

Showdown mit offenem Ausgang

Laut Wolff liegt der Knackpunkt im mentalen Ansatz: „Wer vorne liegt, fährt kalkulierter und riskiert weniger. Der Verfolger kann aggressiver agieren.“ Der Österreicher verwies auf das Rennen in Texas als Lehrbeispiel. Dort verlor Norris beim Start Platz zwei an Charles Leclerc und brauchte bis zur 21. Runde, um den Ferrari zurückzuholen. „Du musst entscheiden, ob du die Nase reinsteckst oder nicht. Da siehst du, wie die Situation das Verhalten beeinflusst“, so Wolff.

Dass Verstappen derzeit der Maßstab ist, bestreitet Wolff nicht: „Sie haben das Auto umgekrempelt und sind momentan am konkurrenzfähigsten. Max holt die dicken Punkte und fährt so gut wie möglich.“ Tatsächlich wirkt der viermalige Weltmeister seit einem Update wieder in seiner eigenen Liga. Besonders der dominante Sprint- und Grand-Prix-Sieg in Austin sendete ein deutliches Signal an McLaren. Aber trotz des Aufschwungs bleibt die Ausgangslage klar.

Verstappen muss in den verbleibenden Rennen konstant Boden gutmachen, um Piastri noch einzuholen, und er darf sich keinen Ausfall leisten. Wolff erinnert jedoch an die Unwägbarkeiten des Sports: „Ein technischer Defekt oder eine Kollision, und alles steht Kopf.“ Während McLaren erstmals seit Jahren mit beiden Piloten im Titelrennen ist, setzt Red Bull alles auf seinen Star. Die kommenden Wochen versprechen Hochspannung, denn der „Jäger“ riecht Blut.