Max Verstappen hat den Grand Prix der USA in Austin gewonnen und damit in der Formel 1 den Druck auf die beiden vor ihm liegenden McLaren-Piloten Oscar Piastri und Lando Norris weiter erhöht.
Gala in Austin! Verstappen erhöht Druck auf McLaren
Die WM wird immer packender
Zum fünften Mal in Folge, inklusive Sprintrennen, landete er damit vor den beiden Führenden in der WM-Wertung.
„Es war ein unglaubliches Wochenende für uns“, sagte der Weltmeister: „Wenn man sich das gesamte Rennen ansieht, war das Tempo zwischen mir und Lando wirklich sehr ähnlich.“
Nachdem der Niederländer im Red Bull bereits das Sprintrennen am Samstag gewonnen hatte, holte er mit dem Sieg im Hauptrennen die Maximalpunktzahl von 33 Zählern in Austin.
Auf Platz zwei kam auf dem Circuit of the Americas der Engländer Norris ins Ziel, der fünf Runden vor Schluss Ferrari-Pilot Charles Leclerc überholte.
Piastri verliert die nächsten Punkte auf die Verfolger
Piastri landete hinter Lewis Hamilton (Ferrari) nur auf Rang fünf und verlor damit die nächsten wichtigen Punkte im Titelkampf. Der Vorsprung des Australiers an der Spitze der WM-Wertung beträgt nur noch 14 Punkte auf Norris und 40 Zähler auf Verstappen.
„Die Chance ist auf jeden Fall da. Wir müssen nur versuchen, diese Wochenenden bis zum Ende durchzuziehen“, sagte Verstappen über seine Titel-Ambitionen.
Auch McLaren-Teamchef Andrea Stella spürt, dass der Titelkampf wieder spannend wird. „Es war ungewöhnlich, dass wir zuvor einen gewissen Abstand hatten”, sagte er der BBC. „Jetzt ist eng, es ist schwierig, wir treten gegen Red Bull und gegen Max Verstappen an.“
Piastri selbst sieht sich im WM-Kampf dennoch auch weiterhin in einer komfortablen Situation. „Ich bin immer noch lieber dort, wo ich bin, als die anderen beiden“, sagte der Australier über seine Verfolger Norris und Verstappen.
Verstappen lag noch Ende August 104 Punkte zurück
Nur zur Erinnerung: Nach dem Niederlande-GP Ende August hatte Verstappen noch 104 Punkte Rückstand.
Fünf Rennen bleiben Verstappen noch bis zum Finale in Abu Dhabi (7. Dezember), darunter zwei weitere Sprint-Wochenenden, also noch mehr mögliche Punkte.
Diesen Umstand nutzte Verstappen ja auch in Texas: Auch den Sprint am Samstag hatte er gewonnen, die McLaren dagegen kollidierten auf Runde eins und gingen leer aus.
Nico Hülkenberg fuhr ein beherztes Hauptrennen und landete am Ende als Achter in den Top Ten - erstmals seit Anfang Juli.
McLaren betreibt Schadensbegrenzung
Die McLaren betrieben am Sonntag allenfalls Schadensbegrenzung und mussten sich von Beginn an mit den Ferrari herumschlagen.
Als die Autos in die Startaufstellung rollten, hatte McLaren ein recht exklusives Handicap: Beide Autos waren ja im Sprint früh ausgeschieden, damit konnte das Team vor dem Grand Prix kaum Renndaten sammeln - wie üblich an einem Sprint-Wochenende hatte es nur ein einziges freies Training gegeben. „Nicht hilfreich“ sei das, sagte McLaren-Boss Zak Brown.
Der Start blieb dann anders als beim Sprint ohne größere Aufreger. Verstappen kam hervorragend weg, dahinter verlor Norris seine zweite Position an Leclerc, und das sollte zum Problem werden: Er hing fortan hinter dem Ferrari fest, unternahm Runde für Runde verschiedene Versuche - aber Leclerc verteidigte stark, erst nach 21 Runden kam Norris vorbei. Kurz vor der Rennhalbzeit also, Verstappen war zu diesem Zeitpunkt schon auf zehn Sekunden enteilt.
Weiter hinten hatte Piastri am Start zwar eine Position gutgemacht, war als Fünfter unterwegs, klagte aber bald über seinen linken Vorderreifen. „Der sieht nicht gut aus und fühlt sich nicht gut an“, funkte er an die Box. Und Piastri konnte tatsächlich keinerlei Druck auf die Konkurrenz vor ihm aufbauen.
Norris indes verlor während eines nicht ideal geplanten Boxenstopps seine Position wieder an Leclerc, auch der Kommandostand wirkte am Sonntag nicht auf der Höhe. Für den Engländer begann damit das nervenraubende Spiel von vorn: Er fand lange Zeit keinen Weg am Ferrari vorbei, erst kurz vor Rennende sicherte er sich doch noch Rang zwei.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)