Mitten in der Gerüchteküche um einen möglichen Wechsel von Christian Horner zu Ferrari hat Präsident John Elkann seinem Teamchef Frédéric Vasseur demonstrativ den Rücken gestärkt.
Horner-Gerüchte? Ferrari reagiert
Horner-Gerüchte? Ferrari reagiert
„Wir haben vollstes Vertrauen in Fred und in die Arbeit, die er leistet“, ließ Elkann unmittelbar vor dem Grand Prix der USA verlautbaren - eine Botschaft, die Spekulationen um einen Austausch an der Scuderia-Spitze im Keim ersticken sollte.
„Mehr für Dritte bestimmt“
Vasseur selbst nahm die öffentliche Rückendeckung gelassen auf. „Wir stehen ohnehin in ständigem Kontakt. Diese Aussage richtete sich eher an Dritte“, erklärte der Franzose.
Gleichwohl sei das klare Wort „wichtig, weil es die Diskussionen beendet. So können wir uns auf die kommenden Rennen konzentrieren, statt endlos Fragen zu beantworten“.
Ferrari hinter den Erwartungen
Nach dem packenden Titelduell mit McLaren in der vergangenen Saison galt Ferrari vor dem Start des Jahres als Mitfavorit. Doch der Bolide erwies sich als zickig, McLaren zog früh davon.
Fünf Rennen vor Schluss liegt die Scuderia nur auf Rang drei der Konstrukteurswertung - satte 344 Punkte hinter den führenden Briten und noch ohne Saisonsieg. Diese Flaute nährte intern wie extern Zweifel an Vasseurs Zukunft und befeuerte das Horner-Gerücht, obwohl der Brite erst im Sommer einen neuen Vertrag bei Red Bull unterschrieben hatte.
Hamilton: „Ablenkung, die niemand braucht“
Lewis Hamilton, der seit diesem Jahr Rot trägt und 2006 schon in Vasseurs GP2-Team ART Meister wurde, findet die Debatte hinderlich. „Für uns als Team ist das etwas ablenkend“, betonte der siebenfache Weltmeister.
„Die Fabrik in Maranello arbeitet unglaublich hart. Solche Gerüchte helfen da nicht.“ Sein Fokus liege darauf, ein stabiles Fundament zu legen, „damit wir nächstes Jahr das Auto und die Abläufe spürbar verbessern“.
Leclerc genervt von Dauergerüchten
Teamkollege Charles Leclerc kennt den Trubel um Ferrari längst, doch auch ihn nervt das konstante Rauschen: „Zu viele Leute reden über Dinge, die nicht auf Fakten basieren - das ist einfach störend“, sagte der Monegasse.
„Wir wissen, dass die Performance momentan nicht da ist, wo sie sein sollte, und arbeiten hart, das zu drehen. Solange die Ergebnisse fehlen, kehren solche Gerüchte eben immer wieder.“
Mit dem öffentlichen Schulterschluss zwischen Elkann und Vasseur sind die internen Fronten geklärt. Nun gilt es für Ferrari, in den verbleibenden fünf Grands Prix zumindest einen Sieg einzufahren und die Weichen für eine erfolgreichere Zukunft zu stellen - ohne weitere Nebengeräusche aus der Gerüchteküche.