Die Formel 1 wird oft als der Gipfel des Rennsports bezeichnet. Die FIA, Teams, Fahrer und Fans weltweit sind sich einig: Die Serie bietet Technologie, Gravitas, Charisma und Geschwindigkeit, die bei jedem Stopp im Kalender faszinieren.
MotoGP: Schneller als Formel 1
Die Highlight-Videos von der Rennstrecke vermitteln ein Gefühl von Geschwindigkeit, das kaum zu übertreffen ist. Doch ein Blick auf die MotoGP zeigt, dass deren Motorräder auf vielen gemeinsamen Strecken schneller sind als die Formel-1-Boliden.
MotoGP hat höhere Höchstgeschwindigkeit als Formel 1
Betrachtet man die Zeitlisten der Strecken, die beide Serien nutzen, bleibt die Formel 1 bei den Rundenzeiten an der Spitze. Das ist auch korrekt, denn Formel-1-Autos sind schneller um die Strecke. Vier Kontaktpunkte und die enorme Abtriebskraft sorgen für Stabilität, die den Fahrzeugen zugutekommt.
Doch der entscheidende Punkt ist die Höchstgeschwindigkeit. Nehmen wir als Beispiel den Circuit of the Americas in Austin, Texas, mit einer der längsten Geraden im Kalender. Die Höchstgeschwindigkeit eines Formel-1-Autos auf der langen Geraden beträgt beeindruckende 330 km/h.
Doch die MotoGP-Motorräder erreichen dort atemberaubende 356 km/h, trotz eines Rundenzeitdefizits von etwa 25 Sekunden zwischen den beiden Rennserien.
Leichtbau und Beschleunigung
Der Unterschied zwischen Höchstgeschwindigkeit und den langsameren Rundenzeiten im Vergleich zur Formel 1 liegt hauptsächlich im Gewicht und der Beschleunigung der Motorräder. Ein modernes MotoGP-Motorrad produziert zwischen 280 und 300 PS, wiegt aber nur rund 157 Kilogramm. Das ergibt ein nahezu 1:1 Leistungsgewicht. Zwar muss man den Fahrer hinzurechnen, doch diese sind meist relativ leicht.
Aufgrund des geringen Gewichts und der hohen Leistung kann ein MotoGP-Motorrad seine Drehzahlgrenze von 18.000 U/min viel schneller erreichen als ein Formel-1-Auto, das durch sein Gewicht und den Luftwiderstand gebremst wird. Daher sieht man oft, wie diese Motorräder bei fast jedem Kurvenausgang auf dem Hinterrad fahren, während die Fahrer darum kämpfen, das Vorderrad unten zu halten.