BMW und MotoGP: Der Traum vom Einstieg lebt – doch die Uhr tickt. Ducati, KTM und Aprilia vertreten Europa bereits in der MotoGP, trotzdem klafft seit Jahren ein Loch: BMW fehlt.
BMW ringt um MotoGP-Einstieg – die Zeit läuft!
BMW ringt um MotoGP-Einstieg
Dabei dominieren die Münchner aktuell die Superbike-WM (WorldSBK) mit Toprak Razgatlioglu und haben seit 2002 immer wieder mit einem Prototypen-Projekt geliebäugelt.
BMW in der MotoGP: Gescheiterte Anläufe – von 2002 bis 2024
• 2002: Ein 990-ccm-Mock-up entstand, kam aber nie auf die Strecke.
• 2022: Nach Suzukis Rückzug versuchten Paddock-Größen, BMW den Kauf der Hamamatsu-Struktur schmackhaft zu machen. Dorna blockte ab.
• Anfang 2024: Hinter verschlossenen Türen bemühte sich BMW, die Rennabteilung von KTM zu übernehmen. Als Bajaj das österreichische Werk weiterführen ließ, platzte auch dieser Plan.
Razgatlioglu weg, aber MotoGP bleibt interessant
Ein Kernstück der zuletzt angedachten MotoGP-Offensive war Razgatlioglu. Doch der Türke wechselt 2025 zu Yamaha in die Königsklasse, was BMWs Zeitplan zusätzlich torpedierte. Trotzdem hält Markus Flasch, CEO von BMW Motorrad, die Tür offen.
In einem Interview mit Australian Motor Cycle News erklärte Flasch Ende Juli: „Wir haben noch keine endgültige Entscheidung getroffen.“ Eine Teilnahme nach den neuen Regeln 2027 sei allerdings „definitiv nicht machbar“. Zuerst brauche man eine strategische Grundsatzentscheidung, „dann definieren wir den technischen Pfad“.
Warum 2027 trotzdem verlockend für BMW wäre
Ab 2027 gelten 850-ccm-Motoren, weniger Aerodynamik, kein Ride-Height-System und ein neuer Einheitsreifen – perfekte Voraussetzungen für einen Neueinstieg ohne Altlasten. Doch ohne laufendes Entwicklungsprogramm wäre selbst dieser „Neustart-Knopf“ für BMW kaum rechtzeitig zu drücken.
Seit Suzukis Abschied ist das Feld auf 22 Motorräder begrenzt. Elf Teams – darunter fünf Werksteams – sind fix. Wer neu dazu will, muss laut Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta ein vorhandenes Privatteam übernehmen. Aprilia machte genau dies 2015 mit Gresini vor, erst 2022 bekam die Marke eigene Startplätze.
Tech3 als womöglich letzte Chance?
Gerüchte um einen Verkauf des Tech3-Rennstalls an eine Investorengruppe um Ex-Haas-F1-Teamchef Günther Steiner machen die Runde.
Gelänge dieser Deal, könnte BMW via Tech3 schon 2026 unter dem neuen Reglement an den Start gehen. Doch selbst Flasch mahnt: „Bitte geben Sie uns noch ein paar Monate, dann liefern wir eine Antwort.“