Francesco Bagnaia spricht ungewöhnlich offen über sein Seuchenjahr. Der zweimalige MotoGP-Weltmeister glaubt, er habe die Saison 2025 „weggeworfen“, weil er auf der Ducati GP25 keine Lösung für seine Probleme fand.
MotoGP: Ex-Weltmeister verzweifelt an seiner Ducati!
Ex-Weltmeister verzweifelt an Ducati
„Ich kenne mein Potenzial, damit habe ich kein Problem“, erklärte der 28-Jährige. „Mein Problem ist, dass ich eine Saison verschenkt habe - und ich konnte kaum etwas dagegen tun. Die Situation war von Beginn an schwierig, wir haben nie ein Gegenmittel gefunden.“
MotoGP: Formkurve stürzt nach der Sommerpause ab
Dabei startete Bagnaia noch solide: konstante Podien an den Sonntagen, ein Sieg beim Grand Prix der Amerikas. Seit der Sommerpause jedoch sammelte er an vier Rennwochenenden nur vierundzwanzig Punkte.
In der Gesamtwertung droht ihm sogar, Rang drei an Aprilia-Pilot Marco Bezzecchi zu verlieren. „Wir haben alles versucht, aber die Probleme blieben. Es war unvermeidlich, dass es so endet“, resümierte der Titelverteidiger.
Marquez dominiert auf Ducati
Auf der anderen Seite der Ducati-Box fährt Marc Marquez in einer eigenen Liga. Elf Grand-Prix- und vierzehn Sprint-Siege in sechzehn Wochenenden: Der Spanier führt mit einem Vorsprung von 182 Punkten. Beim bevorstehenden Japan-GP genügt es ihm, drei Zähler mehr als Bruder Alex Marquez einzufahren, um seinen neunten WM-Titel und den siebten in der Königsklasse zu besiegeln.
Bagnaia sieht darin ein Symptom der Saison: „Für mich war dies eine Meisterschaft ohne Rivalen für Marc. Er war der Einzige, der konstant schnell war. Oft musste er nicht einmal hundert Prozent geben.“
Ex-Weltmeister Bagnaia bekommt Input von Legende
Vergleicht Bagnaia seine Rundenzeiten mit denen des Vorjahres, fällt ihm eine klare Verschlechterung auf. „Viele Male war ich langsamer als 2024. In Topform könnte ich mit Marc kämpfen.“ Diese Topform sucht er inzwischen auch mit externer Hilfe.
Beim Misano-Test stand Ducati-Legende Casey Stoner beratend in der Box. Bagnaia schwärmt von dessen Input: „Es ist großartig, weil er seine Rückmeldungen direkt an die Techniker gibt - ein weiterer Blickwinkel. Casey ist extrem sensibel für jedes Detail. Alles, was er sagte, spiegelte exakt wider, was mein Bike macht. Dasselbe gilt für meinen Coach Manuel Poggiali. Ingenieure sehen Daten und hören den Fahrer, aber sie sitzen nicht auf dem Motorrad. Darum ist ihr Standpunkt so wertvoll.“
Trotz der sportlichen Krise zweifelt Bagnaia nicht an sich selbst: „Ich hatte nie Zweifel. Ich weiß genau, wozu ich fähig bin.“ Ob er diese Fähigkeiten noch in dieser Saison auf die Strecke bringt, liegt nun an Ducati - und an Lösungen, die rechtzeitig kommen müssen.