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MotoGP Mandalika: Aldeguer triumphiert - Márquez verletzt

Aldeguer feiert Premierensieg

Youngster Fermín Aldeguer feiert in Indonesien seinen allerersten Sieg. Weltmeister Marc Márquez wird abgeräumt und verletzt sich schwer.
Fermin Aldeguer feiert seinen Premierensieg
Fermin Aldeguer feiert seinen Premierensieg
© IMAGO/ZUMA Press Wire
Youngster Fermín Aldeguer feiert in Indonesien seinen allerersten Sieg. Weltmeister Marc Márquez wird abgeräumt und verletzt sich schwer.

Ein von Hitze, Chaos und Triumph geprägtes Wochenende auf dem Mandalika International Street Circuit in Indonesien hat die MotoGP-​Welt in Atem gehalten. Ein Rookie stahl den Routiniers die Show, während gleich mehrere Titelkandidaten Schiffbruch erlitten.

Aldeguers Premieren­sieg

Fermín Aldeguer bewies schon mehrfach hohe Geschwindigkeit, doch in Indonesien verwandelte er Tempo in Zählbares. Der 19-Jährige blieb nach einem Ausrutscher im ersten Training makellos und nutzte den neuen, steiferen Hinterreifen besser als jeder andere Ducati-Pilot.

In Runde 10 setzte er sich mit einem kompromisslosen Manöver gegen Pedro Acosta durch und fuhr anschließend einen Vorsprung von über neun Sekunden heraus - der zweitjüngste MotoGP-Sieger aller Zeiten hinter Marc Márquez. „Das Setup, das Gresini zur Verfügung hat, passt perfekt zu diesen Bedingungen“, lobte der Spanier sein Satelliten­team.

Márquez verletzt - Ducati geschockt

Für den frischgekrönten Weltmeister endete das Wochenende nach wenigen Kurven. Marco Bezzecchi verbremste sich in Turn 7, rutschte ins Vorderrad von Marc Márquez und katapultierte den Ducati-Star ins Kiesbett. Diagnose: Verdacht auf einen Bruch am rechten Schlüsselbein. Weitere Untersuchungen folgen erst in Spanien, doch Teammanager Davide Tardozzi sprach bereits davon, man müsse einen „sensiblen“ und „am Boden zerstörten“ Fahrer jetzt beschützen.

Obwohl KTM erneut nicht das schnellste Paket besaß, spielte Pedro Acosta seine Rennintelligenz aus. Nachdem klar war, dass Aldeguer enteilt, drosselte er das Tempo, schonte den Medium-Vorderreifen und konterte jede Attacke von Luca Marini. Seine schnellste Runde auf Umlauf 24 unterstrich perfektes Reifen­management und sicherte Rang zwei.

Bagnaia im freien Fall

Teamkollege Francesco Bagnaia erlebte ein Wochenende zum Vergessen. Gerüchte über heimliche Tests mit einer GP24 sorgten bereits vor dem ersten Training für Unruhe. Platz 16 im Qualifying, zwei Sekunden Rückstand pro Runde im Sprint und ein Sturz in Runde neun des Grand Prix führten zur ersten Ducati-Doppel-Null seit Langem. Die anschließende Medien­runde ließ Bagnaia aus - offiziell wegen der Folgen des Crashs.

Bezzecchi hatte am Samstag noch eine Sprint-Show geliefert und mit vier Zehnteln Vorsprung die Pole geholt. Am Sonntag zerstörte jedoch sein übermotiviertes Brems­manöver nicht nur die Siegchancen des Noale-Werks, sondern auch die Hoffnungen auf wichtige WM-Punkte. „Er war zu gierig“, gestand Teamchef Massimo Rivola. Als auch Raúl Fernández nach einer Kollision mit Marini ausschied, war das Wochenende komplett im Eimer.

Ein Setup-Kniff im Warm-up hievte Brad Binder von Startplatz 15 auf einen starken vierten Rang. Alex Rins begeisterte Yamaha kurzzeitig mit Platz zwei im Rennen, fiel jedoch nach einem massiven Reifeneinbruch auf Rang zehn zurück.