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Zwei Kinder starben mit ihm: Die beklemmende Tragödie der Legende Colin McRae

Colin McRaes beklemmende Tragödie

Colin McRae wurde als Rallye-Champion und Namenspatron eines berühmten Videospiels zur Legende, sein Leben endete heute vor 18 Jahren tragisch: Bei einem von ihm verursachten Hubschrauber-Crash starben auch zwei Kinder.
Rallye-Legende Colin McRae wurde nur 39 Jahre alt
Rallye-Legende Colin McRae wurde nur 39 Jahre alt
© Imago
Colin McRae wurde als Rallye-Champion und Namenspatron eines berühmten Videospiels zur Legende, sein Leben endete heute vor 18 Jahren tragisch: Bei einem von ihm verursachten Hubschrauber-Crash starben auch zwei Kinder.

Er war der wohl bekannteste Rallye-Star der Welt - nicht zuletzt wegen des erfolgreichen Videospiels, das seinen Namen trägt.

„Colin McRae Rally“ hieß die 1998 erstmals veröffentlichte Rennspielserie, die nicht nur McRae, sondern auch seinen Sport einen großen Bekanntheitsschub beim jungen Publikum verschaffte.

Der Erfolg der langlebigen Gaming-Reihe (inzwischen umbenannt in „Dirt“) festigte McRaes Ruf als Aushängeschild seiner Sportart, das er 1995 mit einem historischen Weltmeisterschafts-Triumph begründet hatte.

Heute vor 18 Jahren endete McRaes Leben jedoch bei einem katastrophalen Hubschrauber-Absturz, der auch drei andere Menschen das Leben kostete.

Colin McRae sorgte mit spektakulärem Stil für Furore

Der Schotte McRae wurde am 5. August 1968 als Sohn des fünfmaligen britischen Rallye-Champions Jimmy McRae in eine Rennfahrer-Familie hineingeboren, auch sein jüngerer Bruder Alister wurde Rallye-Pilot.

Colin McRae war in jungen Jahren schottischer Schüler-Landesmeister im Motocross, schon als Teenager stieg er auf vier Räder um und folgte Vater Jimmy in die Rallye-Welt. Mit seinem waghalsig-spektakulären Stil erlangte er schnell Aufmerksamkeit und Popularität.

Er wurde oft verglichen mit der finnischen Legende Ari Vatanen, die eines seiner Vorbilder war. Weil er mit seinem Risikostil auch öfters Unfälle baute, hatte er auch den Spitznamen „Colin McCrash“.

Ein historischer WM-Triumph für Großbritannien

Ab 1993 begann die berühmte Verbindung zwischen McRae und Hersteller Subaru in der WRC (World Rally Championship). 1995 schrieb McRae schließlich Geschichte, als er die WRC-Gesamtwertung vor Carlos Sainz (Vater des F1-Piloten) gewann und erster britischer Weltmeister wurde. Im Jahr darauf wurde er dafür mit dem Ehrentitel MBE - Member of the Order of the British Empire - ausgezeichnet.

Bei seinem Coup im Subaru Impreza war er mit 27 auch der bis dato jüngste Champion - den Rekord brach der damals 22-jährige Finne Kalle Rovanperä nun mit seinem Titelgewinn 2022.

McRae blieb noch bis 2003 in der WRC aktiv (zwischen 1999 und 2002 bei Ford, dann bei Citroën), als er danach kein Team mehr fand, suchte er sich andere Herausforderungen: Er nahm mehrfach an der berühmt-berüchtigten Dakar-Rallye teil und holte 2004 und 2005 mit der schwedischen Co-Pilotin Tina Thörner zwei Etappensiege.

Am 15. September 2007 schockte dann die Nachricht von McRaes Tod die Rennsport-Welt.

Tödlicher Hubschrauber-Crash: Zwei Kinder starben mit McRae

McRae starb bei einem Absturz seines von ihm selbst gesteuerten privaten Hubschraubers in der Nähe seiner schottischen Heimatstadt Lanark - bei der Tragödie kamen auch sein fünf Jahre alte Sohn Johnny ums Leben, dessen ebenfalls erst sechs Jahre alter Freund Ben Porcelli und der Familienfreund Graeme Duncan.

Die genaue Ursache für das Unglück wurde nie geklärt. Eine polizeiliche Untersuchung kam aber zum Schluss, dass menschliches Versagen bei McRae im Spiel war: McRae sei „unnötig und unsicher“ tief geflogen, wofür er als Privatpilot unqualifiziert gewesen wäre - McRaes Fluglizenz war außerdem abgelaufen. Er hinterließ seine Frau Alison und Tochter Hollie.

Zahlreiche Motorsport-Kollegen ehrten McRae mit Tributen, unter anderem trug Formel-1-Pilot David Coulthard beim Japan-GP 2007 einen Helm, der dem von McRae nachempfunden war.

Coulthard und sein schottischer Landsmann waren gute Freunde und mehrfach Teamkollegen beim traditionellen „Race of Champions“ - und hätten es auch 2007 nochmal sein sollen.