Es war nicht der Tag von Andreas Wolff. Die etatmäßige Nummer eins im deutschen Tor bekam im vierten Spiel bei Olympia gegen Spanien (33:31) kaum einen Ball zu fassen. Bundestrainer Alfred Gislason reagierte frühzeitig und brachte nach elf Minuten David Späth in die Partie.
„Ich bin frustriert und sauer“
Der junge Keeper fügte sich bestens ein und parierte direkt drei Würfe binnen zwei Minuten. In einer dramatischen Schlussphase avancierte Späth sogar zum Helden des Spiels, als er zehn Sekunden vor dem Ende mit einer spektakulären Parade den Ausgleich verhinderte. Nach der Schlusssirene wurde der 22-Jährige von seinen Mitspielern entsprechend gefeiert.
Wenig später zeigte sich Späth erleichtert über seine Leistung: „Es war für mich ein schwieriges Turnier. Ich bin nicht gut reingekommen.“
Dann teilte der Torhüter gegen seine Kritiker aus: „Ich bin auf Social Media unterwegs und ich sehe Sachen, die über mich geschrieben und gesagt werden. Darüber war ich sehr frustriert und sauer. Ich habe mir hier meinen Platz verdient, was viele anders gesehen haben.“
DHB-Keeper trotzt Kritikern: „Alle haben mir Mut zugesprochen“
Der Schlussmann der Rhein-Neckar Löwen habe zeigen wollen, „dass ich hier zu Recht bin und dem Team helfen kann“. Dabei konnte er auch auf die Unterstützung seiner Teamkollegen bauen: „Alle haben mir Mut zugesprochen, Andi vor allem auch.“
Bundestrainer Alfred Gislason fand nur lobende Worte für Späths Auftritt gegen Spanien. „David ist eine unglaubliche Stimmungskanone und hat der Abwehr einen zusätzlichen Schub gegeben“, betonte der Isländer auf SPORT1-Nachfrage.
Mitspieler Julian Köster freute sich für den jungen Keeper: „Er hat es sich richtig verdient. Es ist nicht die leichteste Situation hinter Andi Wolff.“
Späth selbst will sich im weiteren Olympia-Verlauf nicht ausruhen und „diese Leistung konstant weiterbringen“. Das kann er bereits am Sonntag ab 14.00 Uhr, wenn das DHB-Team zum Vorrundenabschluss auf Slowenien trifft. Dann geht es um den Gruppensieg.