Es war das vielleicht unwahrscheinlichste Comeback der olympischen Handball-Geschichte, das der deutschen Nationalmannschaft im Viertelfinale gegen Frankreich gelang - so unwahrscheinlich, dass die Reporter des TV-Senders France 3 im Gefühl des sicheren Sieges bereits den Erfolg vermeldet hatten.
Zu früh gejubelt: Wut auf Reporter
Den deutschen Handballern gelingt im Olympia-Viertelfinale ein irres Comeback. Dabei feiern die Kommentatoren eines französischen Senders bereits den Sieg ihrer Mannschaft. Das sorgt im Anschluss für harsche Kritik.
Frankreichs Handballer am Boden: Der Olympia-Gastgeber verschenkte im Viertelfinale den Sieg gegen Deutschland
© IMAGO/MAXPPP
Den deutschen Handballern gelingt im Olympia-Viertelfinale ein irres Comeback. Dabei feiern die Kommentatoren eines französischen Senders bereits den Sieg ihrer Mannschaft. Das sorgt im Anschluss für harsche Kritik.
„Es ist gewonnen“, hieß es beim französischen Sender, ehe die Handballer des Olympia-Gastgebers in den letzten sechs Sekunden der regulären Spielzeit trotz eigenen Ballbesitzes auf schier unglaubliche Art und Weise den Sieg aus der Hand gaben und schließlich mit 34:35 nach Verlängerung den Kürzeren zogen.
Bei den französischen Zuschauern und Handball-Fans sorgte der verfrühte Jubel für Unverständnis und harsche Kritik.
Olympia: Fans nach Reporter-Fauxpas fassungslos
„Es ist haarsträubend von den Kommentatoren, vor dem Ende des Spiels den Sieg zu verkünden“, hieß es in einem User-Kommentar auf X.
Ein weiterer Zuschauer schrieb: „Wirklich, an die Kommentatoren von France 3, die vor dem Ende der regulären Spielzeit gesagt haben ‚Es ist gewonnen, es ist gewonnen‘: Haltet nächstes Mal einfach die Klappe!“
An anderer Stelle wurde der verfrühte Siegesjubel als „untragbar“ abgekanzelt, teilweise wurde den Reportern vorgeworfen, das französische Drama verschrien zu haben: „Danke an die Kommentatoren von France 3 dafür, dass sie vor der Schlusssirene schon gesagt haben, dass das Spiel gewonnen sei - vor allem, wenn nur ein Tor Abstand besteht.“
Deutsches Handball-Wunder: Uscins rettet doppelt
Nachdem die deutsche Mannschaft per Siebenmeter 13 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit auf 28:29 verkürzt hatte, nahmen die Franzosen bei noch sechs Sekunden auf der Uhr eine Auszeit.
Statt die verbleibende Zeit irgendwie herunterzuspielen, leistete sich Dika Mem allerdings einen fatalen Fehlpass, infolgedessen Renars Uscins in der Schlusssekunde zum 29:29 ausglich.
Erneut Uscins war es schließlich, der vier Sekunden vor Ende der Verlängerung das alles entscheidende Tor zum 35:34 für Deutschland erzielte und damit den zwischenzeitlich nicht nur von den französischen Kommentatoren schon nicht mehr für möglich gehaltenen Halbfinaleinzug perfekt machte.