Mit der dänischen Handball-Nationalmannschaft gewann Emil Nielsen bei den Olympischen Spielen die Goldmedaille. Zwei Wochen nach dem Finale hat der Keeper offenbart, dass er während des Turniers eine Tragödie verarbeiten musste.
Tragödie überschattet Gold-Triumph
Mit Dänemark gewinnt Emil Nielsen Gold bei den Olympischen Spielen. Während des Turniers musste der Torhüter den Verlust seines Vaters verkraften.
Emil Nielsen gewann mit Dänemark Olympia-Gold
© IMAGO/wolf-sportfoto
Mit Dänemark gewinnt Emil Nielsen Gold bei den Olympischen Spielen. Während des Turniers musste der Torhüter den Verlust seines Vaters verkraften.
Wie die dänische Zeitung Jyllands-Posten und auch der Sender TV2 Sport berichten, erhielt Nielsen am Tag nach dem Auftaktsieg gegen Gastgeber Frankreich die Nachricht, dass sein Vater verstorben sei. Demnach teilte ihm seine Mutter die traurige Botschaft am Telefon mit.
Der Handballer hielt das Thema bewusst aus der Öffentlichkeit heraus und entschied nach Rücksprache mit seiner Familie in Frankreich zu bleiben.
Vater stirbt während Olympia: „Habe versucht, es zu verbergen“
„In gewisser Weise fühlte ich mich, als würde ich mitten in meinem größten Traum mit einem tragischen Geheimnis herumlaufen, das nur sehr wenige Leute kannten. Ich habe versucht, es während der Spiele zu verbergen, aber einige Male stand ich auf dem Spielfeld und weinte“, erklärte Nielsen gegenüber Jyllands-Posten.
Vielfach sprach der 27-Jährige mit seiner Mutter, seiner Freundin, seinen Teamkollegen und zog auch einen Psychologen heran. In der ersten Partie nach der tragischen Nachricht hatte Nielsen sichtlich zu kämpfen, ihm gelang gegen Ägypten nur eine Parade.
In den weiteren Spielen lief der Keeper des FC Barcelona jedoch zur Höchstform auf. Im Viertelfinale gegen Schweden rettete er Dänemark nach einem verworfenen Siebenmeter von Mikkel Hansen den Sieg.
Nielsen blickt auf das Finale gegen Deutschland zurück
Am Tag des Halbfinals gegen Slowenien wurde Nielsens Vater in Kopenhagen beigesetzt. Beim Final-Einzug der Dänen gelangen dem Torhüter acht Paraden. Zu einem späteren Zeitpunkt soll er auch bei der Urnenbeisetzung seines Vaters anwesend sein.
Beim abschließenden 39:26-Erfolg im Endspiel gegen Deutschland erhielt Nielsen nur wenig Spielzeit wegen des Abschieds von Keeper Niklas Landin, wehrte jedoch 60 Prozent der Würfe auf sein Tor ab. „Dieses Finale war das Ende der größten Errungenschaft meines Lebens und auch das Ende einer großen psychischen Belastung“, blickte Nielsen zurück.