12 Jahre nach den Olympischen Sommerspielen in London ist das 1500-Meter-Rennen der Frauen als peinliche Doping-Farce entlarvt - nun auch rechtskräftig.
Olympia-Farce: Doping-Urteil final
Die zweimalige Weltmeisterin Tatjana Tomaschowa aus Russland verliert ihre nachträglich erhaltene Silbermedaille endgültig, wie nun bestätigt wurde. Zuvor waren schon die ursprünglichen Gold- und Silber-Gewinnerinnen des Betrugs überführt worden.
1500-Meter-Rennen von London eine Doping-Revue
Wegen Dopings wird das Ergebnis der heute 49 Jahre alten Tomaschowa gestrichen, wie der Internationale Sportgerichtshof CAS schon im September bekanntgegeben hatte. Tomaschowa wurde wegen gleich mehrerer Vergehen laut Mitteilung für zehn Jahre gesperrt. Nun verkündete die Athletics Integrity Unit (AIU), dass Tomaschowa keinen Einspruch eingelegt hat und das Urteil damit „final und bindend“ sei.
Tomaschowa hatte in London im 1500-m-Finale ursprünglich den vierten Platz belegt, wurde aber erst auf Bronze, dann auf Silber hochgestuft, nachdem den Türkinnen Asli Cakir Alptekin und Gamze Bulut 2015 und 2016 nacheinander ihre Medaillen wegen Dopings aberkannt worden waren. Silber hinter der nachträglichen Siegerin Maryam Yusuf Jamal aus dem Bahrain muss nun Abeba Aregawi (Äthiopien) erhalten, Bronze Shannon Rowbury (USA). Eine Bestätigung der Neuvergabe steht aber noch aus.
2021 waren bei Nachtests von 2012 in Tomaschowas Proben Anabolika nachgewiesen worden. Die Ergebnisse der Weltmeisterin von 2003 und 2005 zwischen dem 21. Juni 2012 und dem 3. Januar 2015 werden gestrichen, das 1500-m-Finale von London fand am 10. August 2012 statt.
Tomaschowas Aufstieg zur Silber-Gewinnerin erschien schon zuvor als Treppenwitz: Bereits 2008 war gegen die Olympia-Silbermedaillengewinnerin von Athen 2004 eine zweijährige Sperre verhängt worden. DNA-Analysen hatten offenbart, dass sie Kontrollen fremdes Urin eingeschmuggelt hatte - wie auch sechs andere russische Athletinnen.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)