Ein Doping-Kontrollbericht der zuständigen Internationalen Test-Agentur ITA hat große Lücken bei Tests und Überwachung von Sportlern im Vorfeld der Olympischen Spiele von Paris offengelegt.
Eklatante Doping-Lücken aufgedeckt
So sind 67 Medaillengewinner im Vorfeld der Paris-Spiele nicht getestet worden. Generell sollen 10,3 Prozent der 10.700 Teilnehmer keinen Kontrollen unterzogen worden sein, dazu seien 13,4 Prozent „nicht wie empfohlen“ getestet worden. Zum Vergleich: Vor den Spielen von Tokio 2021 waren fast 15 Prozent der Sportler ungetestet geblieben.
Besonders zwei Nationen wurden bei den Kontrollen kaum berücksichtigt. In Australien mussten sich 60 Athleten im Untersuchungszeitraum keinen Tests unterziehen, darunter fünf spätere Medaillengewinner.
Neuseeland kaum beachtet
Nach krasser war die Bilanz für Neuseeland. Nur die Hälfte aller Starter wurde ausreichend kontrolliert, 40 Athleten und Athletinnen sogar überhaupt nicht.
Besonders brisant: Neuseeland gelang mit zehn Goldmedaillen und Rang elf im Medaillenspiegel die beste Ausbeute seiner Olympia-Historie. Großbritannien und Frankreich wiesen ebenfalls teilweise erhebliche Lücken bei der Testung auf.
Ganz anders Deutschland: Nur ein Mitglied der deutschen Mannschaft war in den sechs Monaten vor Paris nicht getestet worden. Auch bei den Chinesen und den US-Amerikanern blieb im Vorfeld nur ein Sportler oder eine Sportlerin ungetestet.
Alle in Paris genommenen Proben wurden eingefroren, um sie gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt erneut zu testen, wenn die Analyseverfahren fortgeschritten sind.