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Das tragische Schicksal einer jungen Olympia-Heldin von München

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Das tragische Ende einer Gold-Heldin

Die 18 Jahre junge Beverley Whitfield überraschte bei Olympia in München mit dem größten Erfolg ihrer Karriere. Heute vor 29 Jahren verstarb sie viel zu früh.
Beverley Whitfield (M.) bei der Siegerehrung nach ihrem Olympia-Gold in München
Beverley Whitfield (M.) bei der Siegerehrung nach ihrem Olympia-Gold in München
© IMAGO / Pressefoto Baumann
Die 18 Jahre junge Beverley Whitfield überraschte bei Olympia in München mit dem größten Erfolg ihrer Karriere. Heute vor 29 Jahren verstarb sie viel zu früh.

„Wenn ich meinen Wunsch erfüllen könnte, wäre ich in München und würde eine Goldmedaille gewinnen“ – diesen Satz schrieb Beverley Whitfield vier Jahre vor den Olympischen Spielen in München als 14-Jährige in einem Schulaufsatz.

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Der Traum erfüllte sich für die junge Schwimmerin 1972 in der bayerischen Landeshauptstadt: Am selben Tag, an dem Mark Spitz - der Superstar der Spiele - seine dritte von sieben Goldmedaillen in der Olympia-Schwimmhalle gewann, überraschte die 18 Jahre junge Teenagerin am selben Ort mit ihrem größten Karriere-Erfolg.

Whitfield wurde zu einer umjubelten Heldin in ihrer Heimat, für die die Schwimmkonkurrenz in München generell blendend lief. Umso größer war dort der Schock, als sie heute vor 29 Jahren unerwartet verstarb.

Whitfield sorgt 1970 für erstes Ausrufezeichen

Whitfield wuchs in Shellharbour an der Südküste von New South Wales auf, nahe der Großstadt Wollongong. Um ihren Traum zu verfolgen, zog die Australierin zunächst nach Sydney und anschließend in die USA nach Midland, Texas.

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Seitdem sie elf Jahre alt war, wurde Whitfield von Terry Gathercole trainiert, der damals als bester australischer Brustschwimmer galt. Durch das Training wurde sie immer besser, sodass Whitfield 1970 bei den Commonwealth Games - den internationalen Sportfestspielen Großbritanniens und seiner früheren Kolonien - das erste Ausrufezeichen setzte.

Die damals 16-Jährige gewann Einzelgold über 100 und 200 Meter Brust und wurde auch Erste mit der Lagenstaffel. Dennoch reiste sie als Außenseiterin nach München zu den Olympischen Spielen - und schaffte dort den ganz großen Wurf.

„Die Kinder drängten sich um Bev“

Die sowjetische Meisterin Galina Stepanowa war eigentlich die klare Favoritin im Finale über die 200 Meter Brust. Whitfield erlebte einen schlechten Start und war nach den ersten 50 Metern Letzte. Daraufhin holte sie etwas auf und lag nach 100 Metern auf dem 4. Platz.

Auf den letzten 100 Metern zündete die Australierin den Turbo, überholte die drei Konkurrentinnen, die vor ihr schwammen, und gewann letztlich vor Stepanowa die Goldmedaille. Die Ukrainerin, die am Ende nur Dritte wurde, wurde von Whitfield auf den letzten 15 Metern des Rennens einkassiert. Whitfield siegte vor Dana Schoenfield aus den USA und stellte mit ihrer Zeit von 2:41,71 Minuten den damaligen olympischen Rekord auf.

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Mit ihrem unerwarteten Erfolg ebnete Whitfield - die auch Bronze über 100 Meter Brust gewann - den Weg für weitere australische Goldmedaillen: „Die Kinder drängten sich um Bev, das hat Druck von mir genommen“, erklärte später ihre Zimmerkollegin Shane Gould. Die damals 15-Jährige wurde am Ende mit drei Goldmedaillen die erfolgreichste weibliche Schwimmerin in München.

Whitfield beendet plötzlich ihre Karriere und stirbt unerwartet

Anders als Gould, die kurz nach Olympia zurücktrat, setzte Weggefährtin Whitfield ihre Karriere zunächst fort, gewann ihre beiden Disziplinen bei den nationalen Meisterschaften 1973 und 1974 und holte zwei Silbermedaillen bei den Commonwealth Games 1974 in Christchurch.

1975 verlor Whitfield ihre beiden nationalen Titel und zog sich bald darauf aus dem Sport zurück. Sie arbeitete eine Zeit lang als Jugendarbeiterin für das New South Wales Department of Youth and Community Services in Shellharbour und Wollongong. 20 Jahre nach ihrem Karriereende wurde die Australierin in die International Swimming Hall of Fame aufgenommen.

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Ein Jahr darauf, am 20. August 1996, wurde die australische Öffentlichkeit von Whitfields frühem Tod erschüttert: Sie erlag einem Herzstillstand infolge einer Grippe mit schwerem Verlauf, die sie zuvor wochenlang geplagt hatte. Sie wurde nur 42 Jahre alt.

Das Andenken an Whitfield wird in ihrem Heimatort mit nach ihr benannten Schwimm-Konkurrenzen gewahrt, auch ein Park in Shellharbour ist nach ihr benannt.