Die Schwimmer Elena Semechin und Taliso Engel sind Para Sportler des Jahres 2024. Die beiden Goldmedaillengewinner von Paris setzten sich bei der Wahl in ihrer jeweiligen Kategorie durch und wurden am Samstag bei der Gala des Deutschen Behindertensportverbands (DBS) im Telekom Forum in Bonn ausgezeichnet.
Schwimmer sind Para Sportler des Jahres
Als beste Mannschaft wurden die Rollstuhlbasketballer geehrt. Die Auswahl hatte bei den vergangenen Sommerspielen mit Bronze erstmals seit 32 Jahren wieder eine Medaille bei den Paralympics gewonnen. Erfolgscoach Michael Engel, der das Nationalteam mittlerweile verlassen hat, erhielt den Preis für den Trainer des Jahres. Die dritte Auszeichnung der Schwimmer holte Gina Böttcher als beste Nachwuchssportlerin. Die 24-Jährige war in Paris zu Silber geschwommen und hatte zuvor bereits drei EM-Goldmedaillen geholt.
„Das ist für mich eine sehr große Wertschätzung“, sagte Semechin: „Das waren turbulente Jahre. Die Erinnerungen Revue passieren zu lassen, tut gerade richtig gut, denn die Spiele liegen nun doch ein paar Monate zurück und man ist wieder in seinem Alltag angekommen.“
Für Semechin ist es nach 2021 bereits die zweite Auszeichnung. Die Berlinerin hatte bei den Spielen in der französischen Hauptstadt in Weltrekordzeit triumphiert, vor wenigen Wochen verkündete sie ihre Schwangerschaft. Die 31-Jährige setzte sich bei der Wahl mit 27 Prozent der Stimmen knapp vor Tischtennis-Paralympicssiegerin Sandra Mikolaschek (20,6 Prozent) und Natascha Hiltrop (17,9), der zweimaligen Goldmedaillengewinnerin im Schießen, durch.
Engel, wie Semechin in der Klasse der Sehbehinderten erfolgreich, hatte bereits im Halbfinale von Paris seinen eigenen Weltrekord verbessert und danach auch Gold folgen lassen. „Ich bin sprachlos. Ich freue mich so sehr, dass ich diesen Preis endlich gewonnen habe“, sagte Engel: „Ich war jetzt schon oft nominiert, bin zuvor Zweiter, Dritter oder Vierter geworden. Gerade nach schweren zwei Jahren bedeutet mir das alles sehr viel.“
Der 22-Jährige, der derzeit bei der RTL-Tanzshow Let’s Dance begeistert, ließ bei der Abstimmung mit 39,2 Prozent seinen Schwimm-Kollegen Josia Topf (29,3 Prozent) und Rollstuhlfechter Maurice Schmidt (18,9) hinter sich. Topf war zu einem kompletten Medaillensatz geschwommen, Schmidt hatte im Grand Palais überraschend Gold gewonnen.
Engel folgt auf Leichtathlet und Vorjahressieger Léon Schäfer, der in Paris im Weitsprung und über die 100 m jeweils überraschend eine Medaille verpasste. Vor Semechin war Monoskifahrerin Anna-Lena Forster zweimal nacheinander ausgezeichnet worden.