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Auftragsmorde an Nachbarn? Tour-Legende schwer belastet

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Auftragsmorde? Tour-Legende belastet

Es sind Anschuldigungen, die schwerwiegender nicht sein könnten: Luis „Lucho“ Herrera soll für den Mord an vier Menschen verantwortlich sein. Doch der ehemalige kolumbianische Radprofi bestreitet alle Vorwürfe.
Luis Herrera wurde mit schweren Vorwürfen konfrontiert
Luis Herrera wurde mit schweren Vorwürfen konfrontiert
© Imago
Es sind Anschuldigungen, die schwerwiegender nicht sein könnten: Luis „Lucho“ Herrera soll für den Mord an vier Menschen verantwortlich sein. Doch der ehemalige kolumbianische Radprofi bestreitet alle Vorwürfe.

Luis „Lucho“ Herrera ist eine Radsportlegende. Ende der 80er Jahre galt er als einer der besten Kletterspezialisten überhaupt, siegte 1987 bei der Vuelta a España, holte drei Etappensiege bei der Tour de France und trug als erster Kolumbianer das Bergtrikot bei allen drei großen Rundfahrten. Doch sein Glanz ist längst verblasst - rund 40 Jahre später droht ihm das Gefängnis.

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Der Grund: In seiner Heimat sieht sich der ehemalige Radprofi mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Wie kolumbianische Medien berichten, ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Beteiligung an der gewaltsamen Verschleppung und mutmaßlichen Ermordung von vier Personen aus seiner Nachbarschaft im Jahr 2002.

Ließ Ex-Radprofi vier Bauern ermorden?

Eine Richterin aus Fusagasugá ordnete die Ermittlungen an, weil zwei ehemalige Mitglieder der paramilitärischen Gruppe Autodefensas Campesinas del Casanare behaupten, Herrera habe sie beauftragt, vier Personen verschwinden zu lassen, die Verbindungen zu Guerillagruppen haben sollen. Der Ex-Radsportler soll an deren Grundstücke interessiert gewesen sein, um diese für eigene Immobiliengeschäfte zu nutzen.

Dabei soll es sich um Bauern gehandelt haben, die sich weigerten, ihr Land zu verkaufen. „Er bot mir etwas zu trinken an und gab mir zwei Umschläge. In dem einen waren vier Bilder von Personen, in dem anderen 40 Millionen Kolumbianische Peso (umgerechnet 8.100 Euro), von dem wir Pistolen und Motorräder besorgen sollten. Die Leute wohnten neben seinem Grundstück“, sagte einer der Ex-Paramilitärs laut dem Bericht.

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„Damit meine völlige Unschuld beweisen“

Herrera hingegen stritt alle Anschuldigungen ab. „Ich habe niemals einer kriminellen Vereinigung angehört und habe niemals versucht, jemandem Schaden zuzufügen. Ich habe mein Leben dem Sport gewidmet und nach meinem Rücktritt vom Profi-Radsport ehrlich gearbeitet“, teilte er in einem Statement mit. Der 63-Jährige versicherte gar, mit den Behörden kooperieren zu wollen.

„Als ich von der Aktenkopie erfuhr, habe ich rechtliche Beratung gesucht und mich zur Verfügung gestellt, um alle gesetzlich erforderlichen Erklärungen abzugeben, sobald ich konkret und genau weiß, welche Vorwürfe mir von Personen, die ich nicht kenne, gemacht wurden“, so Herrera weiter. „Damit kann ich meine völlige Unschuld beweisen.“