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Der Aufstieg des Florian Lipowitz: Deutschland hat eine neue Tour-Hoffnung

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Deutschlands neue Tour-Hoffnung

Mit Florian Lipowitz hat Deutschland wieder einen Hoffnungsträger bei der Tour de France. Der 24-Jährige ist vor der prestigeträchtigen Rundfahrt in die Weltklasse aufgestiegen - und das als ehemaliger Biathlet. Eine deutsche Radsport-Legende traut ihm sogar den Kampf um das Podium zu.
Am 5.7.2025 geht die Tour de France los. Wir haben euch die wichtigsten Informationen zusammengefasst.
Mit Florian Lipowitz hat Deutschland wieder einen Hoffnungsträger bei der Tour de France. Der 24-Jährige ist vor der prestigeträchtigen Rundfahrt in die Weltklasse aufgestiegen - und das als ehemaliger Biathlet. Eine deutsche Radsport-Legende traut ihm sogar den Kampf um das Podium zu.

Wenn am Samstag die 112. Ausgabe der Tour de France mit der ersten Etappe rund um Lille startet (ab 13.40 Uhr im LIVETICKER), wartet aus deutscher Sicht das wohl interessanteste Tour-Debüt seit Jan Ullrich 1996.

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Florian Lipowitz könnte die Sehnsucht vieler deutscher Fans stillen, endlich wieder einen Fahrer zu haben, der für das Gesamtklassement bei einer großen Rundfahrt infrage kommt.

Lipowitz setzt Ausrufezeichen bei Dauphiné-Rundfahrt

Der 24-Jährige entwickelte sich in den vergangenen Monaten zu Deutschlands großer neuer Tour-Hoffnung, kurz vor der Frankreich-Rundfahrt ist Lipowitz in die Weltklasse aufgestiegen.

Dies untermauerte der gebürtige Schwabe Mitte Juni bei der prestigeträchtigen Dauphiné-Rundfahrt, als er hinter den beiden Radsport-Dominatoren Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard Dritter wurde und unter anderem Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel hinter sich ließ. Eine erste Duftmarke des deutschen Radsportlers, der bei der Dauphiné auch das Weiße Trikot als bester Nachwuchsfahrer gewann.

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Edelhelfer für Kapitän Roglic - oder doch mehr?

Als Kapitän seines Teams Red Bull-Bora-hansgrohe geht Lipowitz dennoch nicht an den Start. Der Deutsche soll als Helfer für Routinier Primoz Roglic agieren, wird auf der Tour aber auch gewisse Freiheiten genießen. Inoffiziell setzt sein Team womöglich sogar auf die deutsche Entdeckung aus der Nähe von Ulm.

„Die Rolle von Florian Lipowitz wird sich bei der Tour von selbst ergeben“, sagte der Sportdirektor des deutschen Teams Red Bull-Bora-hansgrohe, Rolf Aldag, dem SID. „Ich würde ihn weder in die Kategorie Edelhelfer, noch Co-Leader, noch sonst irgendwas packen.“

Eine Konstellation, die an Jan Ullrichs Triumph bei der Tour 1997 erinnert. Damals sollte der gebürtige Rostocker seinem Kapitän und Vorjahressieger Bjarne Riis zu dessen zweitem Titelgewinn verhelfen - und gewann letztendlich selbst die Tour de France.

Zur Wahrheit gehört auch, dass Ullrich ein Jahr zuvor bereits sein Debüt auf der Tour gefeiert hatte und diese hinter dem Dänen Riis auf Platz zwei beendete. Angesichts der beiden Dominatoren Vingegaard und Pogacar, die in einer eigenen Liga fahren, ist eine Top-2-Platzierung für Lipowitz mehr als unwahrscheinlich - und dennoch traut ihm der frühere deutsche Radstar Jens Voigt eine Top-Platzierung zu.

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Voigt traut Lipowitz Kampf um das Podium zu

„Ich glaube tatsächlich, dass Florian Lipowitz um das Podium mitkämpfen könnte. Er muss aber natürlich etwas Glück haben“, schilderte der Eurosport-Experte im exklusiven SPORT1-Interview.

„Er hat mit Primoz Roglic einen ganz klaren Kapitän. Aber, für den Fall, dass Roglic nicht kann wie er möchte oder durch irgendein Unglück zurückgeworfen wird, ist es keine schlechte Option, Lipowitz schonend durch die erste Woche zu bringen“, sagte der 53-Jährige. „Er ist noch jung, ich bin sicher, dass er noch nicht sein volles Potenzial ausgeschöpft hat.“

Lobende Worte bekam der 24-Jährige auch von seiner direkten Konkurrenz. „Florian ist jemand, auf den wir achten müssen“, sagte beispielsweise Jonas Vingegaard, Tour-Sieger von 2022 und 2023. Auch Rivale Pogacar hielt fest: „Lipowitz fährt sehr beeindruckend. Und er ist nah dran.“

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Vor allem die zweite Tour-Hälfte dürfte dem jungen Deutschen liegen, wenn die Rundfahrt ins Hochgebirge geht. In den Alpen und in den Pyrenäen dürfte er besser als viele seiner Konkurrenten zurechtkommen, in den Bergen fühlte sich Lipowitz ohnehin schon immer sehr wohl.

Vom Biathlon zum Radsport

Das liegt auch daran, dass er einst mit seinen Eltern und seinem Bruder Philipp nach Tirol zog, um dort auf das Skigymnasium in Stams gehen zu können. Lipowitz startete im Alter von acht Jahren seine Sportkarriere als Biathlet, wurde sogar deutscher Juniorenmeister und gehörte dem Nationalkader an.

Doch seine Karriere im Biathlon geriet ins Stocken. Mit 16 Jahren hatte sich eine Wachstumsfuge in einem Knie entzündet, später riss er sich beim Surfen das Kreuzband. Lipowitz stieg zur Rehabilitation aufs Fahrrad, startete bei Radmarathons und machte mit guten Ergebnissen auf sich aufmerksam.

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Einige Jahre später findet sich der gebürtige Schwabe in der Weltspitze wieder - und hat bei seinem Tour-Debüt Großes vor.