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Tour de France: Drama um van der Poel - deutsche Sprinter geschlagen

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Epische Flucht endet tragisch

Mathieu van der Poel wagt auf der neunten Tour-Etappe eine lange Flucht. Kurz vor der Ziellinie wird er doch noch gestellt.
Die Tour de France ist das wohl prestigeträchtigste Radrennen der Welt: Hier sind die erfolgreichsten Tour de France-Fahrer aller Zeiten, gemessen an Gesamtsiegen.
Mathieu van der Poel wagt auf der neunten Tour-Etappe eine lange Flucht. Kurz vor der Ziellinie wird er doch noch gestellt.

Tim Merlier vergrößerte seine Etappensammlung, Italiens Sprint-Sensation Jonathan Milan stillte die Sehnsucht der Tifosi - und Superstar Mathieu van der Poel ging doch noch leer aus.

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Eine überraschende Flucht von van der Poel und seinem Teamkollegen Jonas Rickaert wenige Kilometer nach dem Start stellte das Feld auf der neunten Etappe der Tour de France vor massive Probleme. Superstar van der Poel löste sich sechs Kilometer vor dem Ziel von seinem Teamkollegen und versuchte sein Glück als Solist. Die Mega-Flucht scheiterte auf der Zielgeraden, Merlier triumphierte im Massensprint in Châteauroux.

„Es ist eine kleine Enttäuschung. Wir hätten nicht gedacht, dass wir so nah dran sein würden. Wir bereuen nichts“, sagte van der Poel hinterher. „Rickaert träumte davon, einmal bei der Tour auf dem Podium zu stehen. Ich wollte ihm helfen, den Preis für den kämpferischsten Fahrer zu bekommen.“ Und die Jury ehrte später tatsächlich Rickaert.

Rickaert: „Habe das eigentlich im Scherz gesagt“

„Morgen fahre ich heim“, scherzte Rickaert, nachdem er sich den Traum vom Podium erfüllt hatte. „Ich habe es eigentlich im Scherz gesagt, dass wir versuchen könnten, vom Start weg Druck zu machen.“

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Van der Poel habe „das dann ernst genommen und dann haben wir immer weitergemacht“, ergänzte Rickaert. „Aber ich hätte es kaum überstanden, es war sehr anstrengend für mich. Schade, dass er es nicht geschafft hat. Ich war einfach total leer.“

Flucht sorgt für Unruhe: „Es war den ganzen Tag nervös“

Mit ihrer Flucht überrumpelten die beiden das restliche Feld. „Erst habe ich gedacht, die machen es schlau, die fahren nur bis zum Bonussprint und lassen sich wieder einholen. Aber dann hatten wir den ganzen Tag richtig Zug auf der Kette. Es war den ganzen Tag nervös, weil jeder das Gefühl hatte, es könnte irgendwo mal reißen“, sagte Niklas Märkl am ARD-Mikrofon.

Die deutschen Hoffnungsträger schoben derweil wieder Frust. Pascal Ackermann und Phil Bauhaus haben am Super-Sprintwochenende der 112. Tour de France ihr großes Ziel verfehlt und den erträumten ersten Etappensieg erneut verpasst.

Auf der 174,1 km langen 9. Etappe in die „Cavendish City“ Châteauroux hatte das Duo am Sonntag gegen die Top-Favoriten keine Chance. Der Belgier Merlier (Soudal Quick-Step) verwies in einem intensiven Massenspurt Milan (Lidl-Trek) und seinen Landsmann Arnaud De Lie (Lotto) auf die Plätze.

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Bauhaus landet im Sprint auf Platz sieben

Bauhaus wurde als bester Deutscher Siebter, Ackermann belegte den zwölften Platz. Der letzte deutsche Tour-Tageserfolg liegt vier Jahre zurück, seit 80 Etappen sind die deutschen Fahrer in Frankreich sieglos.

„Es ist meine dritte Tour, aber ich bin immer noch jedes Mal erschrocken, wie schnell das hier immer ist“, sagte Bauhaus. „Ich komme hier in Topform an, aber dann geht es nur darum, so schnell wie möglich zu sprinten.“

Der Gesamtführende Tadej Pogacar und die Rivalen im Kampf um das Gelbe Trikot mussten auf Windkanten achten, verloren aber keine Zeit. Die Stars rollten im Hauptfeld ohne Zeitverlust ins Ziel.

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Pogacar führt die Gesamtwertung mit 54 Sekunden Vorsprung auf Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel an, geht die Fahrt ins Zentralmassiv am Montag dennoch geschwächt an: Sein am Freitag gestürzter Edelhelfer Joao Almeida stieg mit gebrochener Rippe vom Rad.

Zimmermann stürzt

Ein großes Kämpferherz zeigte nach Jonas Rutsch auch Teamkollege Georg Zimmermann. Der deutsche Meister vom Team Intermarché-Wanty stürzte am Sonntag 114 km vor dem Ziel schwer, mit großen Schürfwunden am linken Oberschenkel und Arm setzte Zimmermann die Fahrt aber fort. Der tags zuvor gecrashte Rutsch ist ebenfalls weiter im Rennen.

Die große Bühne gehörte an einem für das Klassement ereignisarmen Wochenende den Sprintern. Milan nahm wie Merlier eine Hauptrolle ein.

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Die Italiener, die mit Fahrern wie Gino Bartali, Fausto Coppi oder Marco Pantani die Geschichte der Tour mitgeschrieben haben, hatten sechs Jahre auf einen Tageserfolg warten müssen.

Nach 113 Etappen ohne Sieg sorgte der Tour-Debütant Milan aus dem Friaul am Samstag für die Erlösung. „Dieser Erfolg bedeutet viel für mich und mein Land“, sagte der 1,96 m große Powersprinter Milan nach dem Gewinn der achten Etappe in Laval.

Am Sonntag schien die erwartete nächste Sprintchance in Châteauroux, wo Tour-Rekordetappensieger Mark Cavendish (35 Siege) drei Mal triumphiert hatte, in Gefahr zu geraten.

Merlier hat größte Kraftreserven

Auf dem Schlusskilometer kämpften die Sprinter Rad an Rad um die Positionen. Europameister Merlier hatte nach einem intensiven Tag die größten Kraftreserven. Der Belgier hatte bereits die dritte Etappe für sich entschieden.

Die Sprintertage sind nun vorerst vorbei. Auf der zehnten Etappe geht es am französischen Nationalfeiertag ins Zentralmassiv, die 165,3 km von Ennezat nach Le Mont-Dore Puy de Sancy haben es mit 4450 Höhenmetern in sich.

Insgesamt stehen sieben Anstiege der zweiten Kategorie auf dem Programm. Mehr dieser Art gab es auf einem einzigen Tour-Teilstück noch nie.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)