Kuriose Szenen am Ende der 15. Etappe der Tour de France! Julian Alaphilippe ist bei der Zieleinfahrt der Meinung gewesen, die Überfahrt nach Carcassonne gewonnen zu haben - allerdings waren zwei Fahrer bereits vor ihm über die Linie gerollt.
Absurder Jubel-Fail bei der Tour
Während Tim Wellens und Victor Campenaerts mit etwas Vorsprung als Erster und Zweiter ins Ziel gekommen waren, hatte die Verfolgergruppe zu einem Schlusssprint angesetzt. Diesen konnte Alaphilippe für sich entscheiden - er verwies unter anderem Wout van Aert auf die Plätze.
Funkpanne als Auslöser
Er drückte sein Rad kurz vor der Ziellinie noch extra nach vorne und jubelte danach ausgelassen. Dabei ballte er seine rechte Faust und riss sie nach oben.
Nach dem Rennen gestand der Franzose: „Leider funktionierte mein Funkgerät nach meinem Sturz nicht. Ich versuchte, den Sprint zu gewinnen und wie ein Idiot habe ich meinen Arm hochgerissen, während Jungs schon im Ziel waren.“
„Für immer Sieger der Herzen“
„Das Mikrofon funktionierte nicht, deshalb dachte er, dass er Erster ist“, verriet ebenso sein Manager Raphaël Meyer auf France 2 später. Ex-Profi Lilian Calmejane witzelte auf X über Alaphilippe und schrieb: „Für immer Sieger der Herzen, Loulou (Alaphilippes Spitzname, Anm. d. Red.).“
Den Experten Fabian Wegmann und den Kommentator Florian Naß amüsierte die Aktion in der ARD. „Oh...“, lachte Wegmann und Naß führte aus: „So wie er gejubelt hat, hat er gedacht, er hat gewonnen.“
Wegmann fügte hinzu: „Er hat nicht mitgekriegt, dass da ein paar Leute vor ihm waren.“ Naß schmunzelte weiter: „Es ist schon toll, Dritter zu werden, aber so freut man sich normalerweise nicht über Platz drei.“
„Er hat keinen guten Funk gehabt“
Wegmann meinte, dass es zwar ein starkes Ergebnis sei, aber Alaphilippe „sich zu 100 Prozent vertan“ habe.
Er fügte hinzu: „Da hatte er keine gute Information von seinem Team. Er ist Dritter geworden und hat Wout van Aert geschlagen, aber die waren die ganze Zeit sehr weit hinten und dann hat er anscheinend keinen guten Funk gehabt und nicht mitgekriegt, dass vorne Tim Wellens mit zwei Minuten Vorsprung die Etappe gewonnen hat.“
Tour-Star sprach vor der Etappe von dem Sieg
Alaphilippe erlebte derweil ein bitteres Déjà-vu, wie er laut Eurosport seinem Pressemann mitteilte. Ein fälschlicher Jubel sei ihm nach Lüttich-Bastogne-Lüttich nun schon zum zweiten Mal unterlaufen.
Experte Jens Voigt meinte: „So ein Fahrer wie er, da ist es schwierig zu verstehen, dass ihm sowas passiert.“
Besonders ärgerlich für den Franzosen: Noch vor der Etappe ließ er verlauten, wie wichtig es wäre, wenn mal wieder ein Franzose eine Tour-Etappe gewinnen würde. Kurzzeitig dachte er, er hätte es geschafft.