Mit sehr deutlichen Worten hat Trine Marie Vingegaard Hansen, die Ehefrau von Tour-Mitfavorit Jonas Vingegaard, dessen Team Visma-Lease a Bike kritisiert - und damit einiges an Staub aufgewirbelt.
Vingegaards Ehefrau sorgt für Wirbel
So würde die Equipe ihren Mann „zu sehr auspressen“, wie Vingegaard Hansen der dänischen Zeitung Politiken sagte. Zudem fürchtete sie, dass sich der 28-Jährige „zu sehr verausgaben“ müsse.
Vingegaards Frau vermisst „volle Unterstützung“
Vingegaard Hansen sieht deswegen nicht nur den Tour-Sieg gefährdet, auch vermisst sie „die volle Unterstützung des Teams“ für ihren Mann. Laut der Dänin hat das Team „eine Reihe unterschiedlicher Ziele“: „Wenn man anfängt, Ressourcen für Etappensiege einzusetzen, gehen diese Ressourcen Jonas verloren.“
Lob verteilte Vingegaard Hansen hingegen für das Team UAE Team Emirates-XRG um den anderen Tour-Favoriten Tadej Pogacar: „Man kann nur Respekt dafür haben, wie das bei Tadej Pogacar gehandhabt wird. Wenn er an den Start geht, gibt es keinen Zweifel daran, wer der Kapitän ist. Jeder kennt seine Rolle. Ich glaube, das ist mega wichtig.“
Die Vorwürfe wollte Visma-Lease a Bike nicht auf sich sitzen lassen. „Wir haben ein wirklich gutes Verhältnis zu Jonas und sitzen immer zusammen, um das Jahr zu planen“, sagte Grischa Niermann (Sportlicher Leiter) zu den Vorwürfen beim dänischen Sender TV2 Sport: „Wir haben Wout van Aert, der Jonas die größte Hilfe ist, die er sich vorstellen kann, aber Wout ist auch ein großer Champion und braucht auch eigene Ziele und Freiheiten.“
Van Aert selbst hat sich mittlerweile ebenfalls geäußert. „Wir waren überrascht, das gestern nach der Etappe zu lesen. Ich möchte nicht zu viel dazu sagen. Meine Leistungen für dieses Team sprechen für sich“, sagte er Medienvertretern. Er habe mit Jonas Vingegaard über das Thema gesprochen: „Sind wir noch Freunde? Natürlich. [...] Es war schließlich auch nicht Jonas, der etwas gesagt hat.“
Vingegaard will Kritik nicht überbewerten
Vingegaard selbst bemühte sich, die Wogen zu glätten. „Ich habe den Artikel eigentlich nicht gelesen, ich habe nur etwas darüber gehört. Ich bin mir also nicht hundertprozentig sicher, was darin steht“, sagte er: „Ich weiß nur, dass Trine mich zu 100 Prozent unterstützt und das Beste für mich will. Das ist alles, was ich dazu sagen kann.“
Zudem versicherte er, dass er „noch nicht ausgebrannt“ sei, „ich fahre immer noch Rennen“. Dennoch gab Vingegaard zu: „Natürlich gibt es im Laufe des Jahres viele Trainingslager und viel Höhentraining, was das Familienleben natürlich erschwert.“