Träger des weißen Trikots in der Nachwuchswertung, Sieger des ersten Einzelzeitfahrens in Caen und bis zur 14. Etappe der Tour de France auch Dritter in der diesjährigen Gesamtwertung: Die Bilanz von Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt sah vielversprechend aus und dennoch endet die 182,6 Kilometer lange Teilstrecke von Pau nach Superbagnères in einem Fiasko für den Mitfavoriten.
Evenepoel-Geste vor Aufgabe gefeiert
Nachdem Evenepoel schon beim Bergzeitfahren am Freitag einige Probleme hatte und viel Zeit auf den deutschen Hoffnungsträger Florian Lipowitz eingebüßt hatte, musste der Belgier das Rennen am Samstag frühzeitig abbrechen.
Besondere Geste von Doppel-Olympiasieger
Kurz vor seinem tränenreichen Ausscheiden von der Etappe machte Evenepoel allerdings noch mit einer sympathischen Geste auf sich aufmerksam und schenkte einem jungen Fan seine Trinkflasche.
Ein schöner Moment für den jungen Zuschauer, aber auch ein weiteres Anzeichen für den nahenden Abbruch des Radsport-Stars. „Eine letzte schöne Geste trotz des Leids“, schrieb die Tour de France nach der Aufgabe bei X und fügte an: „Es ist vorbei für Remco Evenepoel, der aus der Tour de France 2025 ausscheidet.“
Bereits am Tourmalet, dem ersten von vier Anstiegen der letzten Pyrenäen-Etappe fiel Evenepoel hinter der Konkurrenz zurück. Auch seine Teamkollegen bei Soudal Quick-Step blieben nicht mehr bei ihrem Top-Fahrer.
Etwa zehn Kilometer quälte sich Evenepoel weiter den Berganstieg nach oben und signalisierte dabei deutlich körperliche Probleme. Um exakt 14:13 Uhr stieg der Superstar von seinem Rad ab und unter Tränen in ein Auto seines Teams ein.
„Hat die Vorbereitung auf diese Tour erschwert“
Vor dem Start der Etappe hatte sich Trainer Koen Pelgrim eigentlich noch optimistisch gezeigt, dass Evenepoel seine Leistung nach schwierigen Tagen wieder steigern könne. „Heute ist ein neuer Tag, Remco muss den Schlag mental verarbeiten, aber er hat auch vor zwei Jahren bei der Vuelta einen ähnlichen Schlag bekommen. Und dann hat er am nächsten Tag eine Etappe gewonnen, er ist ein Kämpfer und wird heute das Gleiche tun“, wurde Pelgrim von Het Laatste Nieuws zitiert.
Die zuletzt schwachen Leistungen, für die sich Evenepoel selbst stark kritisierte, begründete Pelgrim damit, dass sich der Belgier „nicht gut von der Dauphiné erholt“ habe. „Er hatte dort einige Allergien und wir mussten sein Training danach anpassen. Es war auch eine zusätzliche Pause geplant, was die Vorbereitung auf diese Tour erschwerte. Dadurch erreicht er derzeit auch nicht die Werte, die er normalerweise bergauf erreichen müsste.“