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Radsport: Ex-Profi wegen Vuelta-Chaos erzürnt!

Voigt wegen Vuelta-Chaos erzürnt

Die Vuelta 2025 wird immer wieder durch Proteste gegen das Team Israel-Premier Tech massiv gestört. Nun spricht Ex-Radprofi Jens Voigt Klartext.
Jens Voigt äußert sich zu dem Chaos bei der Vuelta a Espana
Jens Voigt äußert sich zu dem Chaos bei der Vuelta a Espana
© IMAGO/Eibner
Die Vuelta 2025 wird immer wieder durch Proteste gegen das Team Israel-Premier Tech massiv gestört. Nun spricht Ex-Radprofi Jens Voigt Klartext.

Die 16. Etappe der Vuelta a Espana wurde aufgrund von pro-palästinensischen Protesten um acht Kilometer verkürzt. Zuvor fand das 11. Teilstück überhaupt keinen Sieger. Die Störungen, die sich vor allem gegen das Team Israel-Premier Tech richten, nehmen immer größere Ausmaße an.

Einer, bei dem die Vorfälle zunehmend auf Unverständnis stoßen, ist der ehemalige Radprofi Jens Voigt. „Die Mannschaften planen ja ihren Tag, ihre Taktik - wir reden hier von einem Millionen-Dollar-Budget, das die Mannschaften haben - die bringen hier Millionen Euro wert an Fahrer-Material an den Start“, sagte der 53-Jährige bei Eurosport.

„Und dann wird so oft einfach die Etappe vorverlegt, sodass Abstände entstehen oder eben nicht entstehen, die sonst entstanden wären, wenn diese Etappe zu Ende gefahren worden wäre“, fügte Voigt hinzu und forderte mehr Klarheit für den Rest der Spanien-Rundfahrt. „Da müsste prinzipiell was geändert werden. Einmal kann man sagen: ‚Ok, wir waren überrascht, wir lassen euch das durchgehen.‘ Aber das kann doch jetzt hier nicht zur Serie werden.“

Radsport-Experte: „Durch solche Eingriffe wird das Ergebnis völlig verfälscht“

Besonders sorgenvoll blickt Voigt auf das Schlussstück voraus. „Es hieß ja schon gerüchteweise, dass die gesamte Etappe in Madrid vielleicht blockiert und abgesagt werden soll. Wo soll das denn hinführen? Durch solche Eingriffe von außerhalb wird das Ergebnis völlig verfälscht“, führte der Ex-Profi aus.

Was ansonsten eine Lösung wäre? „Vielleicht mehr Polizeipräsenz. Vielleicht mehr Kommunikation mit den Leuten und sagen: ‚Leute, pusht das Limit nicht zu weit.‘ Hört auf damit. Keiner versteht euch mehr, wenn das so weit geht, dass das ganze Rennen dadurch verfälscht wird“, antwortete Voigt auf eine entsprechende Frage.

Vuelta muss improvisieren

Aufgrund der Proteste sah sich die Rennleitung am Dienstag gezwungen, die Etappe um acht Kilometer zu verkürzen. Demonstranten hatten den ursprünglich geplanten Zielbereich in Castro de Herville blockiert. Die Zeiten und der Etappensieger wurden daher an einem improvisierten Ziel festgelegt.

Der Kolumbianer Egan Bernal vom Team INEOS Grenadiers sicherte sich den Tageserfolg vor Mikel Landa und Brieuc Rolland. Allerdings war beiden nicht ganz klar, wo das Rennen eigentlich endet. Ein nur kleiner Zielstrich auf der Straße kurz vor einem großen Bogen sorgte für einige Fragezeichen.