Jan Ullrich und Rick Zabel haben die Organisation der Vuelta a Espana für ihren Umgang mit den anhaltenden Pro-Palästina-Protesten scharf kritisiert.
Vuelta-Chaos? Ullrich übt scharfe Kritik
Vuelta-Chaos? Ullrich übt Kritik
„Die Rennveranstalter bekleckern sich da nicht gerade mit Ruhm“, sagte Zabel im Podcast „Ulle & Rick“. „Sie geben die Verantwortung ein bisschen ab”, fügte Ullrich hinzu.
Die Proteste an und auf den Strecken hatten unter anderem zur Folge, dass die 11. Etappe keinen Sieger fand, das 16. Teilstück spontan um acht Kilometer verkürzt werden musste und es zu einigen Stürzen kam.
Ullrich: „Man hat kein richtiges Rückgrat“
Im Zentrum aller Störungen steht das Team Israel-Premier Tech. Die Rennleitung hält sich diesbezüglich jedoch zurück.
„Man hat kein richtiges Rückgrat. Man lässt das Team Israel-Premier Tech weiterfahren und lässt die Entscheidung beim Team“, bemängelte Ullrich weiter und forderte: „Irgendeiner muss die Verantwortung jetzt übernehmen.“
Nach dem umstrittenen elften Tagesabschnitt hatte Vuelta-Renndirektor Kiko García dem Team Israel-Premier Tech lediglich einen vorzeitigen Ausstieg nahegelegt, ein endgültiges Machtwort aber vermieden.
„Dann schütteln wir beide den Kopf“
Auch Zabel wurde deutlich. „Fakt ist, dass das Image der Vuelta schon sehr gelitten hat“, urteilte der 31-Jährige.
Der Ex-Profi kennt Israel-Premier Tech gut. Während seiner Karriere fuhr er selbst mehrere Jahre für die Mannschaft des israelisch-kanadischen Milliardärs Sylvan Adams.
Sowohl Ullrich als auch Zabel betonten, dass jeder das Recht habe, zu demonstrieren und seine Meinung zu äußern. „Wenn es jedoch zulasten des Rennens und der Gesundheit der Fahrer geht, dann schütteln wir beide den Kopf“, schränkte Zabel ein.
Ullrich und Zabel waren nicht die ersten Experten, die sich zu dem leidigen Dauerthema äußerten. Zuletzt forderte unter anderem schon Jens Voigt für den Rest der Spanien-Rundfahrt mehr Klarheit.