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Der Krieg zerriss eine olympische Rekordkarriere

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Der Krieg zerriss eine olympische Rekordkarriere

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Der Krieg zerriss eine Rekordkarriere

Karen Harup, eine der besten Schwimmerinnen Europas in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, wäre am Mittwoch 100 geworden. Der 2. Weltkrieg hinderte sie daran, noch mehr zu erreichen.
Karen Harup bei der Schwimm-EM in Monaco 1947
Karen Harup bei der Schwimm-EM in Monaco 1947
© IMAGO / piemags
Karen Harup, eine der besten Schwimmerinnen Europas in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, wäre am Mittwoch 100 geworden. Der 2. Weltkrieg hinderte sie daran, noch mehr zu erreichen.

In ihrer Heimat ist sie als Jahrhundert-Sportlerin in Erinnerung geblieben – und sie hätte noch viel mehr erreichen können, wäre die tragische Weltgeschichte ihr nicht in die Quere gekommen.

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Karen Harup, die heute 100 Jahre alt geworden wäre, ist die einzige Sportlerin aus Dänemark, die bei olympischen Sommerspielen drei Medaillen in einem Jahr errungen hat. Harups Vermächtnis wäre wohl auch international mehr in Erinnerung, hätte sie die Gelegenheit gehabt, häufiger anzutreten. Der Zweite Weltkrieg verhinderte es.

Dänische Ikone inspirierte Harup

Karen Margarethe Harup wurde am 20. November 1924 in der Nähe von Kopenhagen geboren. Ihre Schwimm-Karriere wurde begünstigt dadurch, dass dort auch das nationale Epizentrum des Schwimmsports lag – und durch ein berühmtes Vorbild.

Als Harup aufwuchs, war die vier Jahre vor ihr geborene Ragnhild Hveger ein Phänomen, das die damalige Schwimmwelt dominierte. Der „Goldene Torpedo“ brach ab 1936 insgesamt 44 Weltrekorde und inspirierte die Teenagerin Harup, Hveger nachzueifern.

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Harups Talent wurde 1937 entdeckt und unter den Fittichen der Trainer-Gurus Ingeborg Paul Petersen und Ellen Larsen reifte sie zur Spitzenathletin und war als Teenagerin schon für den Olympia-Kader 1940 vorgesehen. Der Zweite Weltkrieg, den Nazi-Deutschland 1939 mit dem Angriff auf Polen begann, sorgte für die Absage der erst für Tokio, dann für Helsinki vorgesehenen Spiele.

Die internationale Karriere Harups (wie auch die von Vorbild Hveger) wurde durch den Weltenbrand stark verkürzt und auch direkt beeinträchtigt.

Später internationaler Durchbruch nach dem Krieg

Dänemark gehörte zu den Ländern, die Hitler-Deutschland überfiel und besetzte. Der dänische Schwimmsport war bis 1945 nicht nur entkoppelt, sondern auch zeitweise ganz lahmgelegt: In den Wintermonaten blieben die Schwimmhallen wegen der Kohle-Knappheit geschlossen.

Als der Krieg 1945 endete, wurde Harup Profi und feierte ihren internationalen Durchbruch bei der EM 1947 in Monaco: Sie gewann Gold über 100 Meter Rücken, 400 Meter Freistil und mit der 4x-100-Meter-Freistilstaffel.

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Bei Olympia 1948 in London folgte ein weiterer Medaillensatz über dieselben Disziplinen: Silber über 400 Meter Freistil und die Staffel, Gold über die 100 Meter Rücken.

Bald darauf beendete Harup ihre aktive Karriere und machte sich danach bis ins hohe Alter als Trainerin im dänischen Schwimmsport verdient. Am 9. Juli 2009 starb Harup, im Jahr 1975 wurde sie in die Hall of Fame des Schwimmens aufgenommen.