Der Weg des deutschen Davis-Cup-Teams zur K.o.-Runde nach Malaga führt kurioserweise nach China! Das Team von Bundestrainer Michael Kohlmann trifft in der Gruppenphase vom 10. bis 15. September in der chinesischen Stadt Zhuhai auf die USA, Slowakei und Chile.
Irre Auswärtsreise für Deutschland
Dies ergab die Auslosung am Dienstag. Die beiden Gruppenbesten qualifizieren sich für die finale Phase.
Mit der Vergabe einer der vier Gruppenphasen nach China hat der Tennis-Weltverband ITF unter anderem Kohlmann gewaltig überrascht, zumal keine asiatische Mannschaft qualifiziert ist. Mit vielen Zuschauern ist also kaum zu rechnen.
„Für alle, die da hinmüssen, ist das nicht optimal“, sagte er dem SID. Die weiteren Qualifikanten für das Viertelfinale in Malaga werden in Bologna, Manchester und Valencia ausgespielt. Titelverteidiger ist Italien.
Davis Cup: Zverev-Absage droht bei US-Open-Erfolg
Besonders ungünstig für das DTB-Team und seine Gegner: Die ersten Gruppenspiele in Zhuhai finden am Dienstag nach dem Finale bei den US Open statt.
Sollte etwa Alexander Zverev in New York lange im Turnier sein, „was ich Sascha“, wie Kohlmann betonte, „natürlich wünsche“, stünde der deutschen Nummer eins ein „Riesenaufwand“ bevor.
Die Flugzeit von New York nach Zhuhai beträgt rund 20 Stunden, die an Macau grenzende chinesische Stadt wird aufgrund des Zeitunterschieds bei einem Abflug von der US-Ostküste erst am darauf folgenden Tag erreicht.
Kohlmann will daher prüfen, ob womöglich ein „Extraspieler“ nominiert und für eventuell Nachreisende ausgetauscht werden kann.
Kohlmann: USA als stärkster Gegner für Deutschland
Unabhängig von den logistischen Problemen und dem „erheblichen Mehrkostenaufwand“ (Kohlmann), der nun auf den DTB zukommt, ist die sportliche Zielsetzung für den Bundestrainer klar: „Unser Ziel ist Malaga.“
Als stärksten Gegner schätzt der deutsche Team-Kapitän erwartungsgemäß die USA ein: "Da ist es fast egal, wer nominiert wird. Die können immer mindestens zwei Spieler aus den Top 100 und ein Weltklassedoppel aufbieten."
Die Qualifikation für die Gruppenphase hatte sich das deutsche Team Anfang Februar mit einem 3:2-Auswärtssieg gegen Ungarn gesichert.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)