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Boris Becker rät Zverev: "Es darf keine Bürde sein“

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Zverev? „Warum spielst du dann?“

Alexander Zverev wollte in Hamburg Selbstvertrauen für die French Open sammeln, scheiterte allerdings krankheitsgeplagt bereits im Achtelfinale. Dennoch blickt er den French Open zuversichtlich entgegen. Boris Becker warnt vor der jungen Konkurrenz.
Zuletzt sorgten Gerüchte rund um eine mögliche Coaching-Beziehung zwischen Boris Becker und Alexander Zverev für Aufmerksamkeit. In seinem Podcast spricht Tennis-Legende Becker nun Klartext.
Alexander Zverev wollte in Hamburg Selbstvertrauen für die French Open sammeln, scheiterte allerdings krankheitsgeplagt bereits im Achtelfinale. Dennoch blickt er den French Open zuversichtlich entgegen. Boris Becker warnt vor der jungen Konkurrenz.

Er kam nach Hamburg, um in seiner Heimatstadt Selbstvertrauen für die French Open zu sammeln. Dieses Vorhaben ging für Alexander Zverev nach hinten los. Bereits im Achtelfinale scheiterte er mit 3:6, 6:4, 6:7 (5:7) an Alexandre Muller, der Nummer 40 der Weltrangliste.

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Als das Spiel vorüber war, riss er sich das Stirnband ab, gratulierte dem Gegner und verschwand schnellstmöglich vom Center Court.

Trotz der Niederlage war der 28-Jährige nicht unzufrieden mit der eigenen Leistung.

„Ich fand, dafür, dass ich heute 37 Mal gekotzt habe und heute Nacht 39,4 Grad Fieber gehabt habe, war das eigentlich ganz okay“, sagte die Nummer drei der Weltrangliste direkt nach dem Spiel. „Ich glaube, es gibt nur zwei Spieler auf der ganzen Welt, die heute auf den Platz gegangen wären. Ich bin einer davon. Und darauf bin ich eigentlich relativ stolz.“

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Der dreimalige Wimbledon-Sieger Boris Becker stelle bei einem Eurosport-Termin am Donnerstag jedoch die Frage, die sich wohl viele stellten: „Er hat danach gesagt, dass er Fieber hatte und dass er sich in der Nacht übergeben hat. Da stellt sich für mich die Frage: Warum spielst du dann?“

Trotz Niederlage „alles auf dem Platz gelassen“

Sein Tagesablauf am Mittwoch wurde durch die plötzliche Erkrankung auf den Kopf gestellt. „Das Warm-up sollte eigentlich um 12 Uhr sein. Ich habe bis 12:30 Uhr geschlafen und dann irgendwann gegen 14 oder 14:15 Uhr angefangen, mich warm zu machen. Da habe ich mich nicht sonderlich gut gefühlt – aber gut genug. Auf dem Platz wurde es dann schwieriger.“

Ursprünglich hatte Zverev geplant, das Turnier in seiner Heimatstadt auszulassen und die Woche vor den French Open zu pausieren. Nachdem er beim ATP Masters in Rom im Viertelfinale an Lorenzo Musetti (Nummer 8 der Weltrangliste) gescheitert war, entschied er sich um. Hamburg sollte der Ort sein, wo er im Hinblick auf die French Open noch einmal positive Emotionen sammelt.

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Als SPORT1 Zverev fragte, ob er trotz der Niederlage mit einem besseren Gefühl zu den French Open fahre als dies nach Rom der Fall gewesen wäre, antwortete Zverev: „Ja, Rom war eine Katastrophe, fand ich. Das Match gegen Musetti war richtig bitter für mich. Ich habe an dem Tag kein gutes Tennis gezeigt und selber verloren. Hier habe ich in der 1. Runde ganz gut gespielt. Und heute habe ich alles auf dem Platz gelassen, was ich auf dem Platz machen konnte.“

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Zverev macht ein schwieriges Jahr durch. Nachdem er im Januar bei den Australian Open im Finale an dem Weltranglisten-Ersten Jannik Sinner gescheitert war, folgte ein frühes Turnier-Aus nach dem anderen.

Bei den ATP Masters in Indian Wells und Monte Carlo scheiterte er sogar jeweils bei seinen Auftaktmatches. Lediglich der Turniersieg in München sorgte im April kurzzeitig für ein positives Gefühl.

Fokus auf die French Open

Sein Fokus liegt nun auf den French Open. Er will dort „gutes Tennis spielen und viele Matches gewinnen.“

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Grundsätzlich liegt ihm das Turnier. Im vergangenen Jahr erreichte er das Finale und scheiterte in fünf Sätzen an Carlos Alcaraz. In den drei Jahren zuvor gelangte er stets in das Halbfinale. 2022 befand er sich in Top-Form, musste allerdings im Duell mit Rafael Nadal verletzungsbedingt aufgeben.

Mit 28 Jahren wartet Zverev somit weiterhin auf seinen ersten Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier. Boris Becker, der selber bereits im Alter von 17 Jahren Wimbledon gewann, war am Mittwoch in Hamburg vor Ort und sprach über die Situation von Zverev.

Eines machte der 57-Jährige dabei unmissverständlich klar: Es darf für Zverev keine Last sein, endlich ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen.

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„Wenn du das als Bürde empfindest, ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen, dann wirst du das nie schaffen“, so Becker. „Es muss dir ein Vergnügen sein. Es ist eine Ehre und ein Privileg, überhaupt ins Finale zu kommen – und dann mit ein bisschen Glück und ein bisschen Fingerspitzengefühl ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen.“

Die jungen Wilden machen Zverev & Co. das Leben schwer

Becker sprach mit großem Respekt von Zverev: „Zverev ist ein absoluter Tennis-Superstar auf der ganzen Welt. Und zum Glück kommt er aus Deutschland. Er ist ein absoluter Weltklassespieler.“

Das Problem sei allerdings, dass es neben Sinner, Alcaraz und Novak Djokovic mittlerweile viele neue Spieler gebe, die Zverev & Co. das Leben schwermachen können.

„Es ist spannend zu sehen, wie Zverev und seine Generation mit den jungen Wilden umgehen“, sagte Becker: „Es gibt ja eine noch jüngere Generation mit Arthur Fils oder Jakub Mensik, die sind 19, 20 Jahre alt. Da ist gerade eine Menge los im Tennis. Da muss sich jeder zurechtfinden. Sascha (Spitzname von Alexander) ist da mittendrin.“

Dennoch rechnet Becker Zverev gute Chancen aus: „Er ist auf jeden Fall einer der Turnierfavoriten.“ Daran soll auch das bittere Aus in Hamburg nichts ändern.