Angelo Binaghi, Präsident des italienischen Tennisverbandes, hat die Bühne beim Masters in Rom dazu genutzt, die Vormachtstellung der vier Grand-Slam-Turniere zu kritisieren.
Tennis-Revolution? Kampf gegen Majors
Binaghi kündigte bei einer Pressekonferenz am Finaltag an, die „Monopole“ der Australian Open, French Open, Wimbledon und US Open zu „bekämpfen“. Dazu werde er „jede erdenkliche Möglichkeit suchen“, kündigte Binaghi an.
„Warum sollte es nur vier und immer die gleichen geben? Warum sind die Punkte, die bei Grand Slams vergeben werden, doppelt so hoch wie bei einem Masters 1000?“, fragte der 64-Jährige, der den Verband seit 2001 anführt.
„Ich halte das alles für absolut unfair, es sichert Monopole und trägt nicht dazu bei, dass sich der Tennissport weiterentwickelt“, fügte Binaghi hinzu.
Turnierboss kündigt Grand Slams den Kampf an
Mit dem derzeitigen Status des Turniers in Rom will sich Binaghi nicht abfinden.
„Ich gebe mich keineswegs damit zufrieden, dass wir immer dem Fußball und den Grand Slams den Vortritt lassen“, sagte er und erklärte: „Wir sind Weltmeister sowohl auf dem Platz als auch in Bezug auf die Organisation dieses Turniers, wenn wir die Situation mit der vergleichen, in der wir angefangen haben.“
Italien hat die Mannschaftsturniere Davis Cup (Männer) und Billie Jean King Cup (Frauen) gewonnen.
Eine goldene Generation um den Weltranglistenersten Jannik Sinner, der nach seiner Dopingsperre in Rom stark zurückkam, und Jasmine Paolini, die im Foro Italico triumphierte, feiert zahlreiche Erfolge auf den Profitouren. Auch das ATP-Saisonfinale findet in Italien statt (Turin).
Tennis: Rom-Anlage soll renoviert werden
Die altehrwürdige Anlage in Rom soll nach der Auflage 2026 für 60 Millionen Euro renoviert werden, der Center Court soll um 2000 Plätze erweitert werden und ein fahrbares Dach erhalten.
Die vier Grand-Slam-Turniere verfügen allerdings über deutlich mehr Kapazitäten und auch mehr überdachte Courts, die den TV-Sendern auch bei schlechtem Wetter ständig Matches garantieren.