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Zverev? "Gehen sehr kritisch mit unseren Heroen um"

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„Ich hoffe, der Kahn hört das nicht“

Alexander Zverev zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Hinter ihm fehlt es aber an deutschen Tennis-Stars. Bei SPORT1 äußert sich mit Dietloff von Arnim der Präsident des Deutschen-Tennisbundes zu den Gründen, nennt aber auch Entwicklungen, die Hoffnung machen.
Alexander Zverev verpasst trotz Matchball den Einzug ins Finale von Toronto. Der topgesetzte Deutsche hadert nach dem Aus gegen Karen Khachanov mit seiner Leistung, vor allem im ersten Satz.
Alexander Zverev zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Hinter ihm fehlt es aber an deutschen Tennis-Stars. Bei SPORT1 äußert sich mit Dietloff von Arnim der Präsident des Deutschen-Tennisbundes zu den Gründen, nennt aber auch Entwicklungen, die Hoffnung machen.

Mit Alexander Zverev hat Deutschland seit Jahren einen der Tennis-Topstars in seinen Reihen. Der Hamburger ist einer der erfolgreichsten Athleten seiner Generation - auch ohne einen Coup bei einem Grand Slam.

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Dietloff von Arnim, Präsident des Deutschen Tennisbundes (DTB), schwärmt im SPORT1-Podcast Cross Court von dem 28-Jährigen und fordert zudem mehr Anerkennung für die Leistungen von Zverev.

Dieser sei ein Superstar und „wir haben in solchen Sportarten in Deutschland sehr wenige davon. Deshalb hatte Sascha auch eine mediale Aufmerksamkeit, die er zurecht genießt. Und bisher hat er in seiner Karriere eigentlich alles geschafft.“

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Zverev immer wieder auf den fehlenden Grand-Slam-Titel zu reduzieren, sei dagegen nicht fair. „Wir gehen manchmal mit unseren Heroen sehr kritisch um und denken immer: ‚Ne, das ist schlecht, ganz schlecht.‘ Er ist auch jetzt die Nummer drei der Weltrangliste."

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Deutscher Tennis-Boss: „Haben klare Zielsetzung“

Hinter Zverev gibt es im deutschen Tennis jedoch eine riesige Lücke. Mit Daniel Altmaier (Nummer 60) befindet sich nur ein weiterer DTB-Schützling in den Top 100 der Weltrangliste - zu wenig für den mitgliederstärksten Tennisverband der Welt.

„Wir haben eine klare Zielsetzung, wir wollen mehr Spieler unter den Top 100, das ist die eine Währung. Die andere ist, wir wollen im Davis Cup erfolgreich sein und im Augenblick erfüllen wir unsere Kriterien nicht“, sagte von Arnim: „Deswegen haben wir uns mit einem neuen Konzept auf den Weg gemacht, das sollten wir dann in drei, vier Jahren mal messen.“

Die aktuelle Situation sei eine Entwicklung, deren Ursprung laut von Arnim bereits Jahrzehnte zurückliege: „Wir dachten nach den 90er Jahren, das würde immer so weitergehen und haben in vielen Bereichen notwendige Reformen in dieser Zeit nicht auf den Weg gebracht oder uns nicht bereit erklärt, alte Zöpfe abzuschneiden.“

„Mit dem deutschen Schulsystem in Schwierigkeiten“

Mittlerweile gibt es zwar einige Veränderungen - doch einige Hürden bleiben. Während international viele Jugendliche bereits auf Welttour gehen und Turniere spielen, haben es deutsche Toptalente oft schwer, auch aufgrund des Spagats zwischen Schule und Leistungssport.

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„Wir wissen, dass die Jungs und Mädels früh Turniere spielen müssen und wir wissen, dass das der richtige Weg ist, um im Tennis erfolgreich zu sein. (...) Aber mit dem deutschen Schulsystem sind wir dann in Schwierigkeiten“, sagte der Funktionär: „Wir werden hier auf die Politik zugehen, um da gleiche Startbedingungen für unsere Jugendlichen im internationalen Vergleich zu ermöglichen.“

McDonald, Engel und Dedura? „Haben tolle Generation“

Der 65-Jährige hat aber mit Freude zur Kenntnis genommen, dass nun wieder eine starke Generation nachzukommen scheint. Bei den French Open gewann Niels McDonald im rein deutschen Finale gegen Max Schönhaus.

Zudem ist Justin Engel bereits im Herrenbereich mit seinen 17 Jahren durchgestartet und auch Diego Dedura gewann dort schon erste Matches mit 17 Jahren. Die beiden Deutschen sind weltweit die höchstplatzierten Spieler unter 18 Jahren im ATP-Ranking.

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Zwar gibt von Arnim zu, dass es bei Talenten auch manchmal nur Glück oder Pech ist, doch er gibt sich zuversichtlich: „Wir haben gerade eine tolle Generation. Die haben alle einen unterschiedlichen Weg genommen und wenn Niels McDonald in Paris den Junioren-Grand-Slam-Titel gegen Max Schönhaus gewinnt, ist es tatsächlich etwas Einmaliges. Zwei Deutsche im Finale sind, das werden wir auch international gefragt: Was ist denn bei euch eigentlich los?“

Beim Thema Regeländerungen ist Tennis „lahmarschig“

Ein ewiges Streitthema sind mögliche Regeländerungen, so ist einigen die unberechenbare Matchdauer ein Dorn im Auge.

Diese Art von Beschwerde hörte auch von Arnim schon öfter, passiert ist jedoch wenig. Er ist daher der Ansicht: „Wir müssen uns mit Regeländerungen permanent beschäftigen, nur das macht Tennis sehr langsam oder salopp gesagt, sehr lahmarschig.“

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Für ihn dürfe man dabei nicht auf die Spieler hören, sondern müssen sich nach den Fans richten: „Wenn wir im Fußball heute noch die Rückpassregel hätten, dass ich den Ball als Verteidiger zum Torwart spielen und der den in die Hand nehmen kann, würde gar kein Spiel mehr zustande kommen. Aber Oliver Kahn hätte der Regeländerung auch nicht zugestimmt, weil er es vielleicht nicht so gut gekonnt hat - ich hoffe, der Oliver Kahn hört das jetzt nicht.“

Sein Fazit lautet jedenfalls, dass der Tennissport sich ebenfalls mit Regel-Änderungen beschäftigen muss, um das Spiel schneller und kurzweiliger zu gestalten.

Dies sind Ausschnitte aus dem Interview mit DTB-Präsident Dietloff von Arnim. Das ganze Gespräch gibt es im Podcast „Cross Court“ zu hören.