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Tischtennis-EM 2022: "Ich bete jeden Tag dafür" - Dimitrij Ovtcharov über Ukraine-Krieg & Heim-EM

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Tischtennis-EM 2022: "Ich bete jeden Tag dafür" - Dimitrij Ovtcharov über Ukraine-Krieg & Heim-EM

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Ovtcharov: „Es ist tragisch“

Dimitrij Ovtcharov gehört bei der Tischtennis-EM zum Favoritenkreis. Im SPORT1-Interview spricht der 33-Jährige über seine Vorfreude auf das Heim-Event und den Krieg in der Ukraine.
Der deutsche Tischtennis-Star Dimitrij Ovtcharov äußert sich vor der anstehenden Heim-EM in München über seine Vorfreude, Erwartungen und Vorbereitung. In Kiew geboren, in Russland Tischtennis gespielt, gibt er ein Statement zum russischen Angriffskrieg.
Dimitrij Ovtcharov gehört bei der Tischtennis-EM zum Favoritenkreis. Im SPORT1-Interview spricht der 33-Jährige über seine Vorfreude auf das Heim-Event und den Krieg in der Ukraine.

Dimitrij Ovtcharov ist neben Timo Boll das Gesicht des Tischtennis in Deutschland schlechthin.

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Nach mehreren Verletzungspausen bereitet sich der Weltranglistenneunte auf die im August anstehenden European Championships in München (11. bis 21. August - Tischtennis-EM ab 13. August) vor, wo er seinen dritten EM-Titel anpeilt. (NEWS: Alles Wichtige zum Tischtennis)

Neben seinem Sport ist für den gebürtigen Kiewer derzeit der russische Angriffskrieg auf sein Geburtsland ein großes Thema.

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Tischtennis: Ovtcharov löst Vertrag mit russischem Klub auf

Ovtcharov löste in Folge des Krieges seinen Vertrag beim russischen Verein Gazprom Fakel Orenburg, für den er zwölf Jahre gespielt hatte, auf und kehrte nach Deutschland zurück.

Aber nicht nur das: Mitte Juli gab Ovtcharov in der tz bekannt, durch den Krieg seine Großmutter verloren zu haben.

Im SPORT1-Interview spricht die deutsche Medaillenhoffnung über den Krieg, aber auch über seine Ambitionen bei der EM.

SPORT1: Herr Ovtcharov, wie groß ist die Vorfreude auf das bevorstehende Heim-Event?

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Dimitrij Ovtcharov: Total groß. Als ich die Halle betreten habe, die ich vom Basketball kenne, und die Platte gesehen habe, dachte ich mir: „Wow, hier ein Finale wäre echt ein tolles Erlebnis“. Da kommt gleich das Adrenalin hoch und ich freue mich sehr auf das Event.

„Zuhause zu spielen ist immer ein Vorteil“

SPORT1: Erhoffen Sie sich von der Europameisterschaft im eigenen Land ein erhöhtes Interesse an der Sportart?

Ovtcharov: Natürlich erhofft man sich das, aber wir probieren als Sportler einfach unseren Beitrag zu leisten sowie zu zeigen, wie attraktiv der Sport ist. Ich hoffe, dass viele vorbeikommen und dann vielleicht selbst anfangen zu spielen.

SPORT1: Sehen Sie die deutschen Fans im Rücken als Vorteil?

Ovtcharov: Ja, auf jeden Fall. Zuhause zu spielen ist immer ein Vorteil. Wir haben in Deutschland auch eine große Tischtennis-Fanbase und ich glaube, es werden viele aus dem ganzen Land kommen, um uns zu unterstützen.

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SPORT1: Sind Sie nach den Verletzungen in letzter Zeit wieder bei 100%?

Ovtcharov: Es hat sehr lange gedauert und ich hatte erst vor ein paar Wochen mein Comeback-Turnier, in dem ich es gleich ins Finale geschafft habe. Das gibt mir viel Selbstvertrauen für die European Championships. Gesundheitlich bin ich wieder voll auf der Höhe. Trainings- und wettkampfstechnisch musste ich noch ein paar Einheiten aufholen, aber ich spüre, dass ich jeden Tag besser werde.

Gold? „Ich werde es wieder probieren!“

SPORT1: Wie schalten Sie zwischen den Spielen ab?

Ovtcharov: Ich lenke mich gerne mit Serien ab, telefoniere mit meiner Familie, lese ein Buch, gehe spazieren oder meditiere auch. Es ist sehr wichtig, sich auch mal abzulenken.

SPORT1: Kommt jetzt nach der Silbermedaille bei der EM 2021 und Bronze bei Olympia wieder der Angriff auf Gold?

Ovtcharov: Bei Europameisterschaften habe ich es schon mehrmals geschafft (2013 und 2015, Anm. d. Red.) und ich werde es wieder probieren.

SPORT1: Welche Gegner sehen Sie als Ihren ärgsten Konkurrenten an?

Ovtcharov: Mittlerweile gibt es einige gute Nachwuchsspieler, die älter und besser geworden sind: Jorgic, Källberg, Dang. Sie spielen alle sehr stark, aber Timo (Boll, Anm. der Red.) ist immer ein Kandidat für den Titel.

Ovtcharov wegen Krieg in „Schockstarre“

SPORT1: Verstehen Sie sich mit Timo Boll privat gut?

Ovtcharov: Ja, wir haben gefühlt schon hundert Europameisterschaften sowohl gemeinsam als auch gegeneinander gespielt und sind sehr gut befreundet, auch außerhalb des Courts und unterstützen uns so gut wir können.

SPORT1: War der russische Angriffskrieg auf die Ukraine für Sie als gebürtiger Kiewer der Hauptgrund, das Land zu verlassen?

Ovtcharov: Natürlich. Es ist tragisch. In den ersten Wochen nach Kriegsbeginn war es ein Schock. Mittlerweile lernt man, damit zu leben, aber ich bete jeden Tag dafür, dass es der letzte sein wird.