Timo Boll bleibt auch nach seinem emotionalen Abschied aus der Tischtennis-Box gewohnt bodenständig.
Timo Boll: Tischtennis-Legende verabschiedet sich mit Bescheidenheit
Boll: „Werde schnell vergessen sein“
„Ich werde schnell vergessen sein“, erklärte das Idol in einer Kolumne für die Internetseite der Tischtennis Bundesliga (TTBL) mit Blick auf die Perspektiven des Oberhauses und des Tischtennissports in Deutschland.
Die Vergänglichkeit des Ruhms im Sport
Den Glauben an die Vergänglichkeit seines eigenen Ruhms begründete Boll in typischer Bescheidenheit mit Erfahrungen anderer Größen aus Sport und Entertainment.
„Man sieht es doch in so vielen Sportarten und anderen Metiers, dass es auch nach dem Ende eines bestimmten Zeitabschnittes immer weitergeht. Auch Tischtennis wird sich weiterentwickeln, es werden neue Gesichter kommen“, schrieb der 44-Jährige ohne jeden Anflug von Bedauern über den Verlust des ständigen Rampenlichts - im Gegenteil: „Das ist wichtig und richtig, und deswegen muss es so sein.“
Timo Bolls beeindruckende Karriere und Abschied
Boll war bis zu seinem Rücktritt vor Monatsfrist fast drei Jahrzehnte die wichtigste Zugnummer für die Bundesliga.
Ebenso lange gehörte der viermalige Weltranglistenerste im Nationaltrikot bis zu seiner siebten Olympia-Teilnahme 2024 in Paris mit vier Medaillen bei Sommerspielen, neun WM-Podestplätzen und insgesamt 20 EM-Titeln zu den Erfolgsgaranten.
Rund um Bolls Abschiedsspiel im vergangenen Juni hatten viele Experten und Wegbegleiter den gebürtigen Odenwälder als einen der größten Athleten in der deutschen Sportgeschichte gewürdigt.
Boll als Botschafter und Mentor
Als offizieller „Botschafter des deutschen Tischtennis“ und in gleicher Funktion für Rekordmeister Borussia Düsseldorf, wo Boll 18 Jahre lang an den Tisch gegangen war und eine beispiellose Erfolgsära geprägt hat, bleibt der Publikumsliebling der Szene verbunden: „Ich bin froh, jetzt aus einer anderen Perspektive auf den Tischtennissport zu schauen und zu helfen. Ich bin gespannt, wer jetzt das Zepter übernimmt und wie die Entwicklung im deutschen Tischtennis und in der Liga allgemein sein wird. Darauf werde ich mit voller Dankbarkeit und mit größtem Wohlwollen blicken, denn ich war, bin und bleibe ein Kind der Bundesliga.“