Knapp zwei Jahrzehnte lang prägte Cristiano Ronaldo den modernen europäischen Fußball. Unter anderem fünf Ballon-d’Or-Auszeichnungen, fünf Champions-League-Titel und sieben nationale Meisterschaften hat der Portugiese dabei eingefahren.
Hat Ronaldo genug von Al-Nassr?
Im Januar 2023 kehrte Ronaldo Europa aber den Rücken und schloss sich Al-Nassr in Saudi-Arabien an.
„Hier wird mehr als Geschichte geschrieben. Das ist eine Verpflichtung, die nicht nur unseren Klub inspirieren wird, noch größere Erfolge zu erreichen, sondern unsere Liga, unsere Nation und zukünftige Generationen, Jungen und Mädchen, das Beste zu geben“, schrieb der Verein nach der Bekanntgabe der Verpflichtung.
Rund zweieinhalb Jahre später könnte das Kapitel in der Wüste jedoch schon früher zu Ende gehen als erwartet. Eigentlich sollte die Zukunft von „CR7″ längst geklärt sein.
Doch die spanische Zeitung Marca berichtet, dass die Gespräche über eine Verlängerung des im Sommer auslaufenden Vertrages bei Al-Nassr zunächst auf Eis liegen. Eine mangelnde sportliche Perspektive soll demnach ernsthafte Zweifel beim portugiesischen Nationalspieler ausgelöst haben.
Sportliches Debakel für Ronaldo
Hintergrund: Die laufende Saison gleicht einem absoluten Debakel. In der Liga war Al-Nassr zwischenzeitlich auf den vierten Platz abgerutscht. Drei Spieltage vor Schluss steht das Team von Ronaldo nach einem 9:0-Schützenfest gegen Al-Okhdood zwar wieder auf Platz drei, liegt aber schon uneinholbare elf Punkte hinter Spitzenreiter Al-Ittihad zurück.
Bezeichnend: Bei der Tore-Show gegen den Abstiegskandidaten stand Ronaldo nicht auf dem Feld, er wurde von Trainer Stefano Pioli geschont. Entsprechend spöttisch fielen die Reaktionen auf Social Media aus. „Al-Nassr ohne Ronaldo ist einfach der Wahnsinn“, schrieb ein User auf X. Ein anderer wünsch sich: „Bitte verkauft Ronaldo und gewinnt die Liga.“ Und ein dritter schreibt: „Ohne Ronaldo sind wir unschlagbar.“
Ronaldo-Team scheitert an japanischen Klub
Auch in der asiatischen Königsklasse musste Ronaldo zuletzt einen Rückschlag verkraften. Im Halbfinale scheiterte der Saudi-Klub am japanischen Vertreter Kawasaki Frontale, während Ligakonkurrent Al-Ahli mit dem deutschen Trainer Matthias Jaissle am Ende den Titel feiern durfte.
Trotz seines inzwischen fortgeschrittenen Alters denkt der 40-Jährige laut Marca jedoch nicht an ein Karriereende. Stattdessen habe Ronaldo weiterhin klare sportliche Ziele.
Ronaldo will zur WM 2026
Im Vordergrund soll dabei vor allem die Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko stehen, die Ronaldo weiterhin anstrebt.
Auch das Ziel, als erster Spieler der Geschichte die unglaubliche Marke von 1000 Karriere-Toren zu erreichen (aktuell sind es 926), könnte eine Rolle in den Planungen des Stürmers spielen. In der laufenden Saison erzielte Ronaldo in bisher 39 Pflichtspieleinsätzen 33 Treffer.
Um sich optimal für das Erreichen dieser Ziele zu positionieren, ist auch eine Rückkehr nach Europa im Gespräch.
Ronaldo-Rückkehr nach Europa?
So brachte das Portal Fichajes.net einen Wechsel in die portugiesische Heimat ins Spiel. Dort könnte sich bei Sporting Lissabon ein Kreis für Ronaldo schließen, nachdem er Anfang der 2000er Jahre an selbiger Stelle sein Profidebüt gefeiert hatte.
Auch ein Wechsel in die USA, das Land des WM-Gastgebers, mag Vorteile in der Vorbereitung auf das Turnier bieten - laut Marca kein unrealistisches Szenario.
Für die Vertreter der Saudi Pro League würde ein Abgang des Superstars wohl einen deutlichen Rückschlag bedeuten. Ursprünglich soll der Plan der Verantwortlichen gewesen sein, Ronaldo nach seiner aktiven Karriere als Botschafter der WM 2034 in Saudi-Arabien zu installieren.
Eine Rückkehr nach Europa könnte diese Pläne durchkreuzen.